Der Dresdner Museumsverbund wird mit der Kulturmarke des Jahres 2018 ausgezeichnet. Der scheidende Berlinale-Direktor Dieter Kosslick erhält bei der Verleihung der Kulturmarken Awards den Preis für sein Lebenswerk.
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Kulturmarken-Award 2018 verliehen
In Berlin sind die Kulturmarken-Awards 2018 verliehen worden. Mit dem renommierten Preis werden Kulturschaffende und Institutionen aus ganz Europa ausgezeichnet.
Bild: picture-alliance/Bildagentur-online
Weltweit führendes Universalmuseum
15 Museen umfassen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, die 2018 den Preis als Kulturmarke des Jahres erhielten. Sie zählen zu den ältesten, größten und bedeutendsten Museumsverbünden der Welt, ihre Anfänge gehen auf die 1560 gegründete Kunstkammer zurück. Die Sammlungen verteilen sich heute auf sechs Gebäude, im Albertinum (oben) finden sich die Neuen Meister und die Skulpturensammlung.
Bild: picture-alliance/Bildagentur-online
Die Preisträger 2018
Zur Preisverleihung versammelten sich zur "Night of Cultural Brands" rund 500 Gäste aus Kultur, Wirtschaft, Politik und Medien. Für sein Lebenswerk wurde der scheidende Berlinale-Direktor Dieter Kosslick geehrt, die Stadt Trier erhielt anlässlich der Feierlichkeiten zum 200. Geburtstags von Karl Marx die Auszeichnung als Europäische Kulturtourismusregion.
Bild: Danny Kurz
Der Guggenheim-Effekt
2017 erhielt das Guggenheim-Museum in Bilbao den Hauptpreis. Vier Jahre dauerte der Bau des Architekten Frank O. Gehry am Ufer des Nervión. Das Museum belebte die brachliegende Region, weshalb heute vom "Guggenheim-Effekt" die Rede ist. Dekonstruktivismus nennt man diese Bauform, die wirkt, als habe man die Schwerkraft aufgelöst - eine Spezialität des kanadischen Stararchitekten.
Bild: DW/K. Laube
Kulturmarke des Jahres 2016: Dortmunder U
Das Kultur- und Kreativzentrum im Zentrum der Ruhrgebietsstadt erhielt 2016 die wichtigste Auszeichnung des Abends. Unter einem Dach versammelt es ein Museum für moderne und zeitgenössische Kultur, einen Medienkunstverein, zwei Hochschulen, ein Zentrum für kulturelle Bildung, eine Mediathek und ein Kino.
Bild: Hannes Woidich
Vielfalt hinter historischer Fassade
Auf sieben Ebenen erstrecken sich die verschiedenen Einrichtungen des Dortmunder U. Ein wichtiger Aspekt der Arbeit: die Teilhabe aller Dortmunderinnen und Dortmunder – nicht nur als Gäste, sondern auch als Programmgestalter. Den Preis erhielt das Kultur- und Kreativzentrum für seine innovative Markenkommunikation.
Bild: picture-alliance/dpa/Rolf Vennenbernd
Preis für Stadtkultur: Museumsquartier Wien
In dieser Kategorie wurde 2016 zum ersten Mal eine "Aurica" vergeben. Das Museumsquartier unweit vom Zentrum Wiens gilt mit seinen rund 60 kulturellen Einrichtungen als eines der weltweit größten Kunst- und Kulturareale. Neben historischen Gebäuden aus dem 18. und 19. Jahrhundert findet sich hier auch zeitgenössische Museumsarchitektur.
Bild: Unbekannt
Young Euro Classic – Preisträger 2015
Das Festival für die besten Jugend-Symphonieorchester der Welt wurde 2015 mit dem Hauptpreis ausgezeichnet. Willi Steul (Intendant Deutschlandradio, zweiter von links) und Ulrich Deppendorf (Journalist, rechts im Bild) nahmen den Preis entgegen. Sie sind die beiden Vorsitzenden des Veranstalters, des Freundeskreises europäischer Jugendorchester e.V.
Bild: Philipp Sattler
Europäische Kulturmarke 2014
2014 erhielt das Institute du Monde Arabe in Paris die höchste Auszeichnung bei der "Night of Cultural Brands". Das renommierte Institut wurde 1980 vom damaligen französischen Staatspräsidenten Valéry Giscard d'Estaing gegründet. Ziel ist die Förderung des Verständnisses zwischen Frankreich und der arabischen Welt.
Bild: Unbekannt
Kulturmanager des Jahres 2013
Udo Kittelmann, der Direktor der Berliner Nationalgalerie, wurde 2013 geehrt. Besonders für seine richtungsweisenden künstlerischen Positionen und seine Fähigkeit, Partner aus Kultur und Wirtschaft zusammenzuführen, so die Jury. Der gelernte Augenoptiker war schon Direktor des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt und kuratierte 2013 den russischen Pavillon in Venedig.
Bild: Unbekannt
Sonderpreis für Theatergründer 2012
Einer seiner größten Erfolge war das Musical "Linie 1" (Bild) über die Berliner U-Bahnlinie und die Westberliner Stadtviertel, die die Linie früher durchquerte: Volker Ludwig, der Gründer des Berliner Kinder- und Jugendtheaters GRIPS, wurde 2012 für sein Lebenswerk geehrt. Ludwig gilt als einer der Begründer des modernen Kindertheaters.
Bild: picture-alliance/dpa/T. Brakemeier
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Als weltweit führendes Universalmuseum bildete der Dresdner Verbund mit seinen enzyklopädischen Sammlungen einen Kosmos globaler Kunst- und Kulturgeschichte, begründete die 37-köpfige Jury die Wahl der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zur Europäischen Kulturmarke des Jahres 2018. Der Museumsverbund setzte sich beim Hauptpreis gegen die Jazz-Messe jazzahead! in Bremen und die Stiftung Zollverein in Essen durch.
Insgesamt 99 Bewerbungen waren in diesem Jahr eingegangen, 24 von ihnen wurden in acht Kategorien nominiert. Vor 500 Gästen aus Kultur, Wirtschaft und Politik wurden die Preise am Montagabend (12. November) bei der "Night of Cultural Brands" im Berliner Kultur- und Veranstaltungszentrum "Radialsystem" vergeben.
Als Trendmarke darf sich nun auch das Faust-Festival München bezeichnen, den Preis für Medienkultur erhielt das Klassik-Magazin "crescendo". In der Kategorie Stadtkultur prämierte die Jury die Vermarkter einer Stadt, die, so wird es in Deutschland immer wieder scherzhaft und fälschlich behauptet, gar nicht existiert: Bielefeld. Als Europäische Kulturtourismusregion wurde Trier ausgezeichnet - ausschlaggebend waren die Feierlichkeiten zum 200. Geburtstag des berühmtesten Sohnes der Stadt, Karl Marx. Die kontroverse Figur sei auf unterschiedlichsten Veranstaltungen auch kritisch gewürdigt worden.
Der Kulturmarken Award wird seit 2006 vergeben, die Skulptur "Aurica" verkörpert "Exzellenz, Attraktivität und Offenheit" des europäischen Kulturmarktes. Wettbewerb für Kulturmanagement und Kulturmarketing im deutschsprachigen Raum avanciert. Ausgezeichnet werden Kulturanbieter und -projekte, kulturfördernde Unternehmen, Städte, Tourismusgesellschaften oder auch Fördervereine aus Europa, die sich durch innovative Marketingideen sowie professionelles Management in der Kulturlandschaft hervorgetan haben. Auch die Deutsche Welle ist vertreten, DW-Kulturchef Rolf Rische ist Mitglied der Jury.
Unter den früheren Preisträgern sind neben Initiatoren aus der Wirtschaft zahlreiche originäre Kulturprojekte wie das Burgtheater Wien, die Frankfurter Schirn Kunsthalle, die Bregenzer Festspiele oder das Dortmunder U, ein Zentrum für Kunst und Kreativität.