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Steuerermittlungen gegen Bidens Sohn Hunter

10. Dezember 2020

Hunter Biden, Sohn des gewählten US-Präsidenten Joe Biden, ist ins Visier von Steuerermittlern geraten. Bundesanwälte in Delaware prüfen seine "Steuerangelegenheiten".

USA Hunter Biden
Hunter Biden hat das Interesse der Staatsanwaltschaft gewecktBild: DEMOCRATIC NATIONAL CONVENTION/AFP

Hunter Biden teilte über das Übergangsteam seines Vaters mit, seine Anwälte seien von der Staatsanwaltschaft im US-Bundesstaat Delaware über die Ermittlungen informiert worden. "Ich nehme diese Sache sehr ernst, aber ich bin zuversichtlich, dass eine professionelle und objektive Überprüfung dieser Angelegenheiten zeigen wird, dass ich meine Angelegenheiten legal und angemessen gehandhabt habe, unter anderem mit Hilfe professioneller Steuerberater", erklärte der 50-Jährige. Die Ermittlungen werden demnach von Bundesanwälten im Bundesstaat Delaware geleitet, wo die Familie Biden lebt.

Der gewählte Präsident ließ über sein Übergangsteam erklären, er sei "stolz" auf seinen Sohn, der sich durch "schwierige Herausforderungen gekämpft habe" - einschließlich "boshafter persönlicher Attacken in den vergangenen Monaten" - aus denen er "gestärkt" hervorgegangen sei.

Zielscheibe für Trump

Joe Bidens Sohn war im Wahlkampf immer wieder Ziel von Angriffen des nun abgewählten Präsidenten Donald Trump. Dieser erhob gegen Hunter und Joe Biden - der von 2009 bis 2017 Vizepräsident war - schwere Korruptionsvorwürfe. Hintergrund sind Auslandsgeschäfte Hunter Bidens in der Ukraine und in China. Er hatte zwischen 2014 und 2019 einen lukrativen Posten im Aufsichtsrat des ukrainischen Gaskonzerns Burisma inne. Die Arbeit in dem Gremium war umstritten, weil sein Vater damals Vizepräsident unter Präsident Barack Obama und dabei für die Ukraine-Politik der USA zuständig war.

Hunter Biden (rechts) mit Vater Joe und dessen Frau Jill bei einem Auftritt nach der US-Wahl im NovemberBild: Andrew Harnik/AP Photo/picture alliance

Der künftige Präsident Joe Biden hat die Angriffe gegen sich und seine Familie im Wahlkampf als Verleumdungskampagne zurückgewiesen. Hunter Biden bestritt die Vorwürfe ebenfalls. Auch eine im September veröffentlichte Untersuchung von Trumps Republikanern im Senat fand keine Hinweise auf eine unangemessene Einflussnahme durch den früheren Vizepräsidenten.

Amtsenthebungsverfahren gegen Trump

Hunter Bidens Geschäftsaktivitäten für Burisma waren im vergangenen Jahr Ausgangspunkt der Ukraine-Affäre gewesen, die zu einem Amtsenthebungsverfahren gegen Trump geführt hatte. Trump hatte im Juni 2019 in einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf Korruptionsermittlungen gegen die Bidens und Burisma gedrungen.

Als der Inhalt des Telefonats ans Licht kam, warfen die oppositionellen Demokraten dem Präsidenten vor, sein Amt für Wahlkampfzwecke missbraucht zu haben, und brachten das Impeachment auf den Weg. In dem von Trumps Republikanern dominierten Senat wurde der Präsident dann aber im vergangenen Februar vom Vorwurf des Machtmissbrauchs freigesprochen.

Hunter Biden ist der zweite Sohn des gewählten Präsidenten. Sein älterer Bruder Beau war 2015 an den Folgen eines Gehirntumors gestorben. Hunter Biden hatte in der Vergangenheit mit Drogenproblemen zu kämpfen, was unter anderem bei einer TV-Präsidentschaftsdebatte zwischen Biden und Trump vor der Wahl thematisiert wurde.

kle/rk (dpa, afp, ape, rtre)

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