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Staatsanwalt fordert Todesstrafe

11. September 2013

In dem Vergewaltigungsprozess in Indien hat die Staatsanwaltschaft für die vier verurteilten Männer die Todesstrafe gefordert. Die Verteidigung plädiert für eine Haftstrafe. Das Strafmaß soll am Freitag verkündet werden.

Indische Demonstranten, die ihre Köpfe mit Masken aus schwarzem Tuch verhüllt haben und auf Spruchbändern den Tod der Vergewaltiger fordern.
Die Todesstrafe wird in Indien "für extreme und außergewöhnlich grausame Verbrechen" verhängt.Bild: Reuters

Einen Tag nach dem Schuldspruch für die vier volljährigen Vergewaltiger einer Studentin in Indien haben Staatsanwaltschaft und Verteidigung ihre Forderungen zum Strafmaß erhoben. Staatsanwalt Dayan Krishnan forderte die Todesstrafe für alle vier Männer. Die "extreme Brutalität" des Verbrechens rechtfertige die Höchststrafe, sagte Staatsanwalt Dayan Krishnan in seinem Plädoyer. Mit der Strafe müsse ein Signal gesetzt werden, dass Indien derartige Verbrechen nicht dulde.

Die Verteidiger hingegen plädierten für eine Haftstrafe. Das junge Alter der 19 bis 26-Jährigen müsse genauso in Betracht gezogen werden wie ihre Herkunft aus ärmlichen Verhältnissen.

Richter nennt Verbrechen einen "kaltblütigen Mord"

Die Männer hatten die junge Frau im Dezember 2012 in Neu-Delhi in einen Bus gelockt, vergewaltigt und mit Eisenstangen gefoltert. Das Opfer starb wenig später an den schweren inneren Verletzungen. Richter Yogesh Khanna nannte die Tat einen "kaltblütigen Mord".

Das indische Strafgesetz sieht "für extreme und außergewöhnlich grausame Verbrechen" den Tod am Strang vor. Falls das Gericht die Todesstrafe verhängt, muss Indiens Oberstes Gericht das Strafmaß noch bestätigen.

Indien: Vergewaltiger schuldig gesprochen

01:27

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Weiter Proteste in Indien

Der Fall hatte in Indien wochenlange Proteste und eine Debatte über die Sicherheit und die Stellung von Frauen in der konservativen Gesellschaft ausgelöst. Seither ist das Strafrecht verschärft worden. Der Prozess, der jetzt zu Ende geht, war vor einem Eilgericht in Neu-Delhi verhandelt worden.

Die Opposition wirft der indischen Regierung vor, nicht entschlossen genug gegen die Vergewaltiger vorzugehen. Sushma Swaraj, die führende Oppositionspolitikerin im Parlament, sagte: "Wir sind nicht in der Lage, diese Bestien schnell zu bestrafen. Deshalb hören diese Vorfälle nicht auf."

de/as (dpa/rtr/epd)

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