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Politik

Staatsanwaltschaft wirft Madsen nun Mord vor

24. August 2017

Nach dem Tod der schwedischen Journalistin Kim Wall hat die Staatsanwaltschaft ihre Vorwürfe gegen den Tüftler Peter Madsen erweitert. Die Ermittlungen offenbaren ein immer brutaleres und abartiges Bild des Tathergangs.

Nautilus UC3 Uboot Peter
Bild: picture-alliance/AP/Ritzau Foto/J . Dresling

Die Vorwürfe gegen den dänischen U-Boot-Bauer Madsen erhärten sich weiter: Nun solle nicht mehr wegen fahrlässiger Tötung, sondern wegen Mordes an der 30-jährigen Journalistin Kim Wall eine Haftverlängerung beantragt werden, sagte der Kopenhagener Sonder-Staatsanwalt Jakob Buch-Jepsen der Nachrichtenagentur AFP. Der 46-jährige Erfinder war am 12. August wegen fahrlässiger Tötung in Untersuchungshaft genommen worden. Die Staatsanwaltschaft hat bis zum 5. September Zeit, eine Haftverlängerung zu beantragen.

Präparierte Leiche

Am Mittwoch hatten die Ermittler bestätigt, dass es sich bei einem im Meer gefundenen Torso um einen Teil von Walls Leiche handelt. Taucher hatten am Montag einen Teil von Walls zerstückelter Leiche nahe der Köge Bucht gefunden. Anhand der Autopsie des einzelnen Torsos aber konnte Walls Todesursache nicht festgestellt werden. Ermittler gaben bei einer Pressekonferenz bekannt, dass der Leichnam so präpariert worden sei, dass er im Wasser versinkt und nicht gefunden werden kann. So wurde der Oberkörper extra mit einem Metallteil beschwert - offenbar, um zu erreichen, dass er unter Wasser bleibt. Rechtsmediziner entdeckten zudem Verletzungen an dem Oberkörper, durch die offenbar Luft und andere Gase aus dem Körper entweichen sollten, damit er nicht wieder an die Wasseroberfläche auftreibt.

Erst vermisst, jetzt Mordopfer: Die Journalistin Kim Wall Bild: picture-alliance/dpa/AP/Tom Wall

Am 10. August war Wall, die unter anderem für die renommierten Zeitungen "New York Times", "The Guardian" und "Süddeutsche Zeitung" arbeitete, mit dem in Dänemark bekannten Tüftler Madsen und dessen selbst gebautem U-Boot "Nautilus" in See gestochen. Sie wollte eine Reportage über den U-Boot-Bauer schreiben. Als sie nicht wie vorgesehen nach Hause kam, meldete ihr Freund sie vermisst. Am selben Tag wie Wall war Madsens U-Boot verschwunden. Die dänischen Streitkräfte starteten eine Suchaktion und orteten die "Nautilus" schließlich rund 50 Kilometer südlich der dänischen Hauptstadt. Madsen wurde gerettet, sein 18 Meter langes Boot sank. Nach Überzeugung der Ermittler hatte Madsen es absichtlich versenkt.

Immer neue Aussagen

Zunächst hatte Madsen ausgesagt, er habe die schwedische Journalistin am Abend des 10. August auf der Insel Refshaleöen bei Kopenhagen abgesetzt. Noch bevor der Fund von Walls Torso öffentlich wurde, sagte Madsen aber aus, Wall sei bei einem Unfall an Bord des U-Boots gestorben. Danach habe er die Leiche der Journalistin in der Köge-Bucht über Bord geworfen.

pab/qu (afp)

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