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Stahl und Aluminium: Trump dreht die US-Zoll-Schraube weiter

10. Februar 2025

Nun geht es um einen hohen Aufschlag auf Stahl und Aluminium, wenn diese Metallgüter in die USA exportiert werden. Doch das ist noch nicht alles: US-Präsident Donald Trump hat die nächste Verschärfung schon im Köcher.

Donald Trump mit ausgestrecktem Arm und Zeigefinger bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus in Washington
Donald Trump: massive Drohungen, um maximale Vorteile zu erreichen Bild: Kyodo/picture alliance

Die USA werden nach den Worten ihres Präsidenten Donald Trump Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Importe von Stahl und Aluminium verhängen. Die Ankündigung machte Trump vor Journalisten an Bord der Regierungsmaschine Air Force One während seines Flugs zum US-Football-Finale Super Bowl in New Orleans. Einzelheiten nannte Trump nicht. Damit blieb zunächst unklar, ob die Aufschläge zu den bereits existierenden Zöllen auf Stahl- und Aluminiumeinfuhren hinzukommen oder es um eine Angleichung des Zollsatzes für sämtliche Importe dieser Art geht.

Der Republikaner hatte bereits 2018 während seiner ersten US-Präsidentschaft (2017-2021) Strafzölle von 25 Prozent auf Stahl und von zehn Prozent auf Aluminium eingeführt. Später wurden jedoch mehreren Handelspartnern, darunter Mexiko, Kanada und die Europäische Union (EU), zollfreie Kontingente gewährt.

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USA großer Importeur von Stahl und Aluminium

Etwa ein Viertel des in den USA verwendeten Stahls wird importiert. Der Großteil davon kommt laut Branchenangaben aus den Nachbarländern im Süden und Norden, Mexiko und Kanada. Außerdem exportieren Brasilien, Japan, China, Südkorea und Deutschland größere Mengen des Metalls in die Vereinigten Staaten.

Das Stahlwerk Georgsmarienhütte bei Osnabrück im deutschen Bundesland Niedersachsen (Archivbild vom September 2024) Bild: Dominik Butzmann/photothek.de/picture alliance

Bei Aluminium sind die USA noch stärker von Importen abhängig. Etwa die Hälfte des in den USA verbrauchten Aluminiums wird importiert, der größte Teil kommt aus dem Nachbarland Kanada. Aber auch Mexiko, die Vereinigten Arabischen Emirate und China führen Aluminium in die USA aus.

Ein weiteres US-Instrument: "gegenseitige Zölle" 

Über die Zölle auf Stahl und Aluminium hinaus kündigte Trump am Sonntag die Verhängung weiterer Einfuhraufschläge für "Dienstag oder Mittwoch" an. Dabei handele es sich um "reziproke Zölle", sagte er. Dies bedeute, die USA würden diese Importzölle auf Produkte erheben, wenn ein anderes Land Zölle auf US-Waren verhängen sollte. "Ganz einfach: Wenn sie uns etwas berechnen, berechnen wir ihnen etwas", erklärte der US-Präsident. Diese Zölle würden jedoch nicht alle Länder betreffen, "weil manche die gleichen Zollsätze erheben wie wir", erläuterte Trump weiter.

Neue Zölle auf Einfuhren aus Europa wären insbesondere für die exportstarke deutsche Wirtschaft ein Tiefschlag. Besonders betroffen wären etwa deutsche Autohersteller, die in den USA, Mexiko und Kanada produzieren. Trump drohte der Europäischen Union bereits mehrfach mit neuen Aufschlägen auf Produkte, die in die USA exportiert würden.

Macron: negative Auswirkungen für beide Seiten

Der französische Präsident Emmanuel Macron sagte dem US-Sender CNN, die Europäer müssten darauf vorbereitet sein, auf neue US-Zölle "zu reagieren". Er warnte, neue US-Zölle hätten wegen der starken wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen den Vereinigten Staaten und Europa schädliche Auswirkungen für beide Seiten. Zölle auf die Produkte zahlreicher Branchen würden "die Kosten erhöhen und die Inflation in den Vereinigten Staaten anheizen", sagte Macron. Er sei sich "nicht so sicher", dass dies den Wünschen der US-Bürger entspreche.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (Archivbild aus Dezember 2024) Bild: Ludovic Marin/REUTERS

    

Anfang Februar ordnete der US-Präsident Zölle in Höhe von bis zu 25 Prozent auf Importe aus Mexiko und Kanada an. Mit den Regierungen beider Länder erzielte Trump aber wenig später Vereinbarungen und setzte die Zölle für 30 Tage aus. Hingegen trat eine Erhöhung der US-Zölle auf chinesische Produkte um zehn Prozentpunkte am vergangenen Dienstag in Kraft.

se/haz (rtr, afp, dpa, ap)

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