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Standard Chartered kauft sich frei

15. August 2012

Die in den USA mit Geldwäsche-Vorwürfen konfrontierte britische Großbank hat sich Luft verschafft. Durch eine Millionenzahlung behält sie vorerst ihre Zulassung.

Ein Mann vor einem Standard Chartered Bank-Gebäude (Foto: AP)
Standard Chartered BankBild: Kin Cheung/AP/dapd

Im Streit um mutmaßlich illegale Geschäfte mit dem Iran hat sich das Vorzeigeinstitut unter den fünf britischen Großbanken mit der New Yorker Finanzaufsicht auf einen Vergleich geeinigt. Wie der US-Bundesstaat mitteilte, zahlt Standard Chartered 340 Millionen Dollar (284 Millionen Euro), um zu verhindern, dass der Bank in den USA die Lizenz aufgrund der Vorwürfe entzogen wird.

Strengere Kontrollen bei StanChart

Außerdem hat sich das britische Geldinstitut bereit erklärt, seine Transaktionen in der New Yorker Niederlassung für die kommenden zwei Jahre überwachen zu lassen. Zudem sollen zwei Prüfer die Einhaltung der gegen den Iran verhängten US-Sanktionen kontrollieren. Ein Vertreter der Großbank sprach von einer pragmatischen Entscheidung im besten Interesse der Aktionäre und Kunden. 

Die Einigung bezieht sich allerdings nur auf den Bundesstaat New York und umfasst nicht die laufenden Ermittlungen von US-Bundesbehörden wie dem Finanz- und Justizministerium.

Geldwäsche mit Iran durch britische Bank?

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Vorzeigeinstitut oder Schurkenbank

Die Aufsichtsbehörde hatte Standard Chartered vor einer Woche vorgeworfen, ungeachtet der bestehenden Sanktionen gegen den Iran fast zehn Jahre lang Geschäfte mit dem Land abgewickelt zu haben. Die Rede ist von einem Gesamtvolumen von mindestens 250 Milliarden Dollar. Bei den Transaktionen soll es sich vor allem um Währungsgeschäfte mit iranischen Großbanken gehandelt haben, die wegen des umstrittenen iranischen Atomprogramms unter US-Sanktionen stehen. Die Finanzaufsicht hielt der Bank vor, wie eine "Schurken"-Bank" agiert und das amerikanische Finanzsystem für Terroristen und Drogenhändler geöffnet zu haben.

se/sti (rtr, dpa, afp, dapd)