Vor 55 Jahren startete das Raumschiff Enterprise zum ersten Mal im US-Fernsehen. Die Star Trek-Serien und Kinofilme sind bis heute erfolgreich.
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Star Trek Day: Raumschiff Enterprise wird 55
Die Star Trek-Serie startete 1966. Seitdem fliegt das Raumschiff Enterprise unter verschiedenen Kommandos durchs Weltall, im Kino und als TV-Serie.
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1966 flog die Enterprise los
Anfangs hat das Raumschiff Enterprise einen eher holprigen Start in den USA. Das ändert sich mit dem zunehmenden Interesse am Apollo-Programm und der erfolgreichen Mondlandung im Jahr 1969. Plötzlich ist man dem Weltraum näher, Science-Fiction ist hip. Immer mehr TV-Sender strahlen die Serie aus, ab 1972 auch in Deutschland. Die Gemeinde der Star-Trek-Fans (Trekkies) wächst.
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Der ewige Captain
Unendliche Weiten erforschte die Enterprise, unendlicher Ruhm wurde ihrem Captain James Tiberius Kirk zuteil: William Shatner ist bis heute eine der wichtigsten Figuren der "Star Trek"-Saga. In diesem Jahr hat er seinen 90. Geburtstag gefeiert, standesgemäß in Ticonderoga nördlich von New York - dem Drehort von "Raumschiff Enterprise".
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Die Ur-Enterprise
Das erste Modell, das durch die endlosen Weiten fliegt, hat die Bezeichnung "U.S.S. Enterprise NCC-1701". Baujahr 2245, im Einsatz unter Captain Kirk von 2264 bis 2269. Kirk muss sie schließlich zerstören, damit sie nicht den Feinden in den Hände fällt. Alle späteren Modelle sind diesem angepasst. Im Notfall können alle Schiffe die "Untertassensektion" vom Schiffsrumpf trennen.
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Beam me up, Scotty!
Wenn Scotty im Transporterraum steht, riesige Schieberegler bewegt und das schrille Quietschgeräusch des Beamens die Ohren schier zerfetzt, dann kann es passieren, dass der Körper, der gerade auf einem fremden Planeten in seine Moleküle zersetzt wurde, nicht wieder an einem Stück zurück kommt. Wenn alles gut geht, materialisieren sich alle wieder zurück in ihre ursprüngliche Form. Wie oben.
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Multkulti-Brücke
Erstmalig werden im US-Unterhaltungsfernsehen sämtliche Rassen- und Geschlechtergrenzen überwunden. Auf der Brücke arbeiten ein Schotte, ein Russe und ein Japaner zusammen mit US-Amerikanern. Noch dazu zwei Frauen. Der Gipfel: eine davon ist schwarz. Und hat als Offizierin auch noch was zu sagen. Schauspielerin Nichelle Nichols als Lt. Uhura ist die erste Schwarze mit so einer starken Rolle.
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Spock ist Legende
Ein Alien mit menschlichen Zügen ist der spitzohrige Vulkanier Spock. An der Seite von Captain James T. Kirk ist er Erster und Wissenschaftlicher Offizier an Bord der Enterprise. Sein Lieblingswort: "faszinierend". Der Vulkaniergruß (Foto) ist noch heute ein großer Party-Spaß - den bekommt nicht jeder hin. Der Schauspieler Leonard Nimoy († 2015) ist die Rolle des Mr. Spock nie wieder losgeworden.
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Namensvettern... ein Suchbild
1976 gaben Techniker der NASA dem Prototyp ihres späteren Space Shuttles den Namen "Enterprise". Klar, dass am Tag der großen Pressepräsentation auch die komplette Offiziersriege der Star-Trek-Enterprise anwesend ist. Nun, nicht ganz, einer fehlt - wer könnte das wohl sein? Ob er schon mal die Brücke des Shuttles inspiziert?
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Kirks Buchstabendreher: "Er hat zuviel LDS genommen"
1984 kommt mit "Star Trek IV - Zurück in die Gegenwart" der erste richtig erfolgreiche Kinofilm. Die Enterprise landet aus der Zukunft mitten in den 1980ern. Die inzwischen in die Jahre gekommene Crew nimmt sich selbst auf die Schippe. Scotty versucht mit einer Computermaus zu sprechen, Spock muss seine Ohren verstecken und sich als Späthippie verkleiden, der auf einem Trip hängen geblieben ist.
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The Next Generation
1987 startet die Fortsetzung der Enterprise-Geschichte. Sie spielt gut hundert Jahre später. Inzwischen besteht die Mannschaft um Captain Jean-Luc Picard (links) aus zahlreichen Außerirdischen, darunter der Klingone Worf und die Schiffspsychologin Troi vom Planeten Betazed. Kultfigur aber ist Data (rechts), ein freundlicher Android mit tödlicher Präzision und gleichzeitig allzu menschlichen Zügen.
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"nuqneH - qapla": Worfs Muttersprache
"Klingonisch" wurde 1984 vom Sprachwissenschaftler Marc Okrand erfunden. Es ist eine wirklich sprech- und schreibbare Sprache, die den kriegerischen Klingonen vom Planeten Kronos in den Mund gelegt wurde und dementsprechend hart klingt. Dennoch gibt es Shakespeare-Stücke auf Klingonisch. Eine DW-Seite auf Klingonisch gab es auch einmal. Bis heute lernen manche Trekkies diese Sprache.
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(T)raumschiff Surprise
Auch Parodien dürfen in der Geschichte von Star Trek nicht fehlen - und davon gibt es mehr als genug. Die bekannteste deutsche Parodie zeigt Comedian Michael Bully Herbig als Mr. Spuck mit seiner Crew im Space-Taxi. Mit dabei sind Käpt'n Kork und Schrotty. Der Film enthält zudem auch Anspielungen auf die "Star Wars"-Filme mit Charakteren wie Jens Maul und Königin Metapha.
Bild: imago/United Archives
Die Geschichte ist nicht zu Ende
2016 kam der neunte Kinofilm "Star Trek - Beyond" in die Kinos. Kirk, Spock & Co. sind längst mit jungen Schauspielern besetzt, den Rest besorgt modernste Tricktechnik. Nostalgie kommt zwar nicht auf, aber der Kultwert der Enterprise ist so hoch, dass sie bestimmt noch auf viele Missionen geschickt werden wird, um neue Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen.
Bild: picture alliance/AP Photo/Paramount/K. French
Star Trek 2017: Doppelte Frauenpower
Die Netflix-Serie "Star Trek: Dicovery" zeigt Michelle Yeoh (links) als Captain Philippa Georgiou und Sonequa Martin-Green (rechts) als First Officer Michael Burnham. Schon früher war Star Trek mit asiatischen und afroamerikanischen Schauspielern und Frauen in tragenden Rollen ein Vorreiter in Sachen Diversität. 2017 haben die Frauen nun endgültig das Kommando übernommen.
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Jean-Luc Picard will es nochmal wissen
Seit 2019 ist auch Jean-Luc Picard noch einmal im Weltraum unterwegs. In der Serie "Picard" hat er sich auf einem südfranzösischen Weingut längst zur Ruhe gesetzt, bis ihn eine geheimnisvolle junge Frau aus der provenzalischen Sonne direkt in ein weiteres galaktisches Abenteuer reißt. Alte Bekannte wie Commander Riker (Jonathan Frakes, oben) sind auch dabei.
Bild: CBS All Access/CBS
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"Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise, das mit seiner 400 Mann starken Besatzung fünf Jahre unterwegs ist, um neue Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele Lichtjahre von der Erde entfernt dringt die Enterprise in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat."
So beginnt in den 1960er-Jahren die erste Folge von "Star Trek" im US-Fernsehen. Am 8. September 1966 sendet NBC die Folge mit dem Titel "The Man Trap" (dt. Titel: "Das Letzte seiner Art"). Eine Science Fiction-Serie mit Botschaft: Auf der Brücke arbeiten ein Russe, ein Japaner und mehrere Amerikaner friedlich zusammen. Eine schwarze Offizierin wacht über die Kommunikation. Ein menschenähnliches Lebewesen mit spitzen Ohren ist die rechte Hand des Kommandanten.
Menschen lösen sich in ihre Moleküle auf und setzen sich auf fremden Planeten wieder zusammen. Dort leben außerirdische Wesen in Form von Dämpfen oder Lichterscheinungen. Andere Außerirdische sehen aus wie Menschen, zeichnen sich aber durch extraterrestrische Details aus, wie etwa unbekannte Hautfarben oder besondere Fähigkeiten. Und alle Aliens sprechen Englisch.
Roddenberry vs. Kalter Krieg und Rassentrennung
Die Serie spielt im 23. Jahrhundert, nachdem die Menschheit den Dritten Weltkrieg überlebt und sich friedlich mit anderen außerirdischen Lebensformen zur "Vereinigten Föderation der Planeten" zusammengeschlossen hat. Das Raumschiff Enterprise wird mit einer Mission ins All gesandt. Es soll fremde Planeten und Galaxien erkunden und unbekannte Lebensformen kennenlernen.
Zu der Ur-Besatzung gehören Captain James Tiberius Kirk (William Shatner), der Erste Offizier Mr. Spock (Leonard Nimoy), Chef-Ingenieur "Scotty" Scott (James Doohan), Steuermann Sulu (George Takei), Kommunikationsoffizier Lieutenant Uhura (Nichelle Nichols), und Schiffsarzt Dr. Leonard "Pille" McCoy (DeForest Kelly). Navigator Pavel Chekov (Walter Koenig) kommt in der zweiten Staffel dazu.
Das Führungstrio der Enterprise verkörpern drei Typen: den Tatmenschen (Kirk), den Vernunftgesteuerten (Spock) und den Emotionalen (Dr. McCoy alias "Pille"). Die Charakterauswahl von "Star Trek"-Schöpfer Gene Roddenberry (1921-1991) soll ein allgemeines Phänomen beschreiben: Verschiedene Menschen brauchen einander, um zum Ziel zu gelangen.
Roddenberry ist seiner Zeit weit voraus und stellt Weltansichten dar, die für die meisten Menschen in den 1960er Jahren revolutionär sind. Vor dem Hintergrund der damaligen Rassenunruhen in den USA ist es äußerst mutig, einer schwarzen Schauspielerin die Rolle einer Offizierin zu geben, die auch noch zu den Hauptcharakteren der Serie gehört. Dem Kalten Krieg setzt er eine bunt gemischte Crew entgegen, in der Nationalitäten keine Rolle spielen. Roddenberry transportiert ein Weltbild, das in jener Zeit sowohl für Begeisterung als auch für Empörung sorgt.
Der Skandalkuss, der keiner war
In der Folge "Platons Stiefkinder" küsst Captain Kirk 1968 die dunkelhäutige Offizierin Uhura. Dies gilt in manchen Südstaaten der USA als inakzeptabel und darf nicht gesendet werden. Im US-Fernsehen ist dies der erste Kuss zwischen einer Schwarzen und einem Hellhäutigen. Später erzählen die Schauspieler, dass sie lange üben mussten, bis die Kussszene im Kasten war: Denn die Lippen der beiden haben sich in Wirklichkeit nicht berührt. Um das zu vertuschen, mussten Kamerawinkel und Schatten ganz genau stimmen.
Nach 79 Folgen stellt der US-Sender NBC die Serie im Juni 1969 ein. In Deutschland kommt die Enterprise erst Jahre später zum Einsatz. 1972 strahlt das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) die erste "Raumschiff Enterprise"-Folge aus. Im Nachmittagsprogramm, parallel zur Sportschau im Ersten. Die Folgen werden zum Teil stark gekürzt und in der Synchronisation teilweise auch verändert. Denn manchmal gibt es bei "Raumschiff Enterprise" auch erotische Momente - etwa als der sonst so knochentrockene Spock plötzlich von einem "Lust-Virus" befallen wird.
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The Next Generation
Obwohl nur drei Staffeln im US-Fernsehen gelaufen sind, wächst das Interesse der Trekkies stetig. Anfang der 1970er wird die Serie weltweit verkauft, die "Enterprise" wird zum Kult. 1977 folgt der erste von inzwischen 13 Kinofilmen, zehn Jahre später betritt eine neue Generation die Brücke der Enterprise: Die Mannschaft um Kapitän Jean-Luc Picard, den Ersten Offizier Will Riker und den Androiden Data. "Star Trek - The Next Generation" wird eine der erfolgreichsten Sci-Fi-Serien der 80er und 90er.
Es folgen weitere Ableger wie "Raumschiff Voyager" und "Deep Space Nine". Kontinuierlich wird auch die Filmreihe fortgesetzt - wenn auch mit großen Zeitsprüngen.
Im Juli 2016 ist der bislang letzte Kino-Blockbuster angelaufen. In "Star Trek Beyond" bewegt sich die "Enterprise" wieder in fernen Galaxien, auf der Brücke die alte Crew um Kirk, Spock und Pille. Natürlich mit viel jüngeren Schauspielern und modernsten Hollywood-Effekten. Produzent ist J.J. Abrams, bekannt auch als Macher des letzten "Star Wars"-Abenteuers. Die Regie hat Action-Experte Justin Lin geführt.
Auch Star Trek-Serien werden nach wie vor produziert. In "Star Trek: Discovery" wird das Raumschiff von einer Asiatin befehligt, an ihrer Seite spielt eine schwarze Frau die eigentliche Hauptrolle. Auch Jean-Luc Picard ist wieder im Weltall unterwegs; in der Serie "Star Trek: Picard" gibt es ein Wiedersehen mit alten Weggefährten aus "The Next Generation". Im Mai 2022 ist die nächste Star Trek-Serie im US-Fernsehen gestartet: "Strange New Worlds".