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Politik

Starbucks schließt für Anti-Rassismus-Training

17. April 2018

Die Festnahme zweier Afroamerikaner in einer Starbucks-Filiale sorgte für landesweite Empörung. Nun sollen alle Mitarbeiter der Cafékette in den USA nachsitzen - für ein Training gegen Diskriminierung.

USA Starbucks schließt zeitweise 8000 Cafés wegen Anti-Diskriminierungs-Kurs
Bild: Getty Images/M. Makela

Starbucks will sein Personal nach eigenen Angaben stärker für ethnische Diskriminierungen sensibilisieren. Damit reagiert die US-Cafékette auf die unberechtigte Festnahme von zwei Afroamerikanern in einer seiner Filialen. Dafür schließt der Konzern Ende Mai für einen halben Tag vorübergehend alle seine Cafés in den USA. Die mehr als 8000 Filialen im Land blieben am Nachmittag des 29. Mai geschlossen, um sämtliche 175.000 Mitarbeiter in dieser Zeit ein Training gegen "rassistische Vorurteile" und Diskriminierung absolvieren zu lassen, teilte Starbucks-Chef Kevin Johnson mit. Mit diesen und weiteren Maßnahmen will Starbucks künftig Diskriminierung in den Läden verhindern. Gefordert sei "Engagement auf jeder Ebene unseres Unternehmens", so Johnson.

Johnson will Engagement auf jeder EbeneBild: picture alliance/AP Photo/R. Drew

Wäre das auch Weißen passiert?

Johnson hatte sich bereits am Sonntag für den Vorfall in Philadelphia entschuldigt, der eine Welle der Empörung ausgelöst hatte. Die Afroamerikaner waren von Beamten in Handschellen abgeführt worden, nachdem ein Angestellter die Polizei angerufen hatte. Er warf den beiden Männern nach Polizei-Angaben Hausfriedensbruch vor, weil sie nichts bestellt hatten.

Demonstranten legten den Betrieb in der Starbucks-Filiale in Philadelphia lahmBild: picture-alliance/TNS/Philadelphia Inquirer/J. Griffin

Die beiden Männer wurden dann nach kurzer Zeit wieder auf freien Fuß gesetzt. Nach Angaben ihres Anwalts hatten sie sich zu einem geschäftlichen Treffen in dem Café verabredet. Bestellt hätten sie nichts, weil sie noch auf einen dritten Teilnehmer gewartet hätten.

Ein Video der Festnahme lenkte landesweite Aufmerksamkeit auf den Vorfall und wurde millionenfach in den Onlinenetzwerken angeklickt. Anschließend wurden Vorwürfe laut, die Anzeige und die Festnahmen seien nur wegen der Hautfarbe der Betroffenen erfolgt. Dutzende Demonstranten legten am Montag in demselben Starbucks-Café, in dem sich der Vorfall ereignet hatte, kurzzeitig den Betrieb lahm.

sam/qu (AFP, dpa, rtr)

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