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Politik

Eneutes Beben in Indonesien

2. Oktober 2018

Während die indonesische Insel Sulawesi nach der Tsunami-Katastrophe weiter in Chaos versinkt, wird eine weitere Insel von einem Erdbeben erschüttert. Das Beben erreichte eine Stärke von 6,3 und traf die Insel Sumba.

Indonesien Palu Zerstörung nach Tsunami
Zerstörung in der Stadt Palu auf der Insel SulawesiBild: Reuters/Antara Foto/D. Fatir

Berichte über Schäden auf der Insel Sumba gibt es bislang kaum. Sie liegt mehrere hundert Kilometer südlich der Insel Sulawesi, auf der durch einen Tsunami mindestens 1234 Menschen ums Leben gekommen waren. Nach Angaben der indonesischen Geophysik-Behörde lag das Zentrum des neuen Bebens in einer Tiefe von etwa zehn Kilometern rund 66 Kilometer südwestlich der Insel Sumba im Meer und war mit 6,3 nicht so stark wie jenes, das am Freitag vergangener Woche den Tsunami ausgelöst hatte. 

Martina Djera, Vorsitzende des Amts für Katastrophenschutz im Bezirk Ost Sumba, sagte der Deutschen Presse-Agentur, das jüngste Beben habe einige Risse an Hauswänden verursacht. Das Beben habe sich stark angefühlt. "Einwohner flohen in Panik aus ihren Häusern. Schulkinder weinten vor Angst.

Unübersichtliche Lage auf Sulawesi 

Vier Tage nach dem Tsunami auf der Insel Sulawesi ist die Lage dort weiterhin chaotisch und unübersichtlich. Überlebende klagen über fehlende Lebensmittel und Treibstoff. Die Zahl der Todesopfer dürfte noch deutlich steigen. Vor allem das Schicksal von tausenden Bewohnern in abgelegenen und noch unzugänglichen Gebieten ist  unklar. Auch die Region, in der Bibelschüler in einer Kirche von einer Schlammlawine verschüttet wurden, ist für die Helfer nur über einen eineinhalbstündigen Fußmarsch zu erreichen. Bislang haben sie 34 der vermissten Schüler tot geborgen. Überall fehlt es auf der Insel an schwerem Gerät, um Trümmer wegzuschaffen, um nach Verschütteten zu suchen. In der besonders betroffenen 350.000-Einwohner-Stadt Palu haben Einsatzkräfte damit begonnen, Massengräber auszuheben.

Ein Massengrab in der indonesischen Stadt PaluBild: DW/Nurdin Amir

Die indonesische Regierung hat inzwischen um internationale Hilfe gebeten. Der südostasiatische Inselstaat mit insgesamt etwa 260 Millionen Einwohnern liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. In der Vergangenheit kam es schon häufiger zu Erdbeben, Tsunamis und Vulkanausbrüchen. Besonders gravierend waren die Folgen des Tsunamis im Dezember 2004. Damals starben dort mehr als 160.000 Menschen, so viele wie in keinem anderen Land der Region. Insgesamt kamen damals in den östlichen Anrainerstaaten des Indischen Ozeans etwa 230.000 Menschen ums Leben.

bri/fab (dpa, afp)

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