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Katastrophe

Starkes Nachbeben erschüttert Lombok

9. August 2018

Die indonesischen Behörden haben inzwischen 259 Tote durch die Erdstöße am Sonntag registriert. Derweil quälen sich auf der Ferieninsel die Rettungskräfte weiter durch Ruinen und Trümmer.

Starkes Nachbeben auf Lombok
Bild: AFP/Getty Images/A. Berry

Vier Tage nach dem verheerenden Erdbeben ist die indonesische Ferieninsel Lombok von einem schweren Nachbeben erschüttert worden. Es hatte nach amtlichen Angaben die Stärke 6,2. Dabei stürzten erneut mehrere Gebäude ein. Ob es weitere Todesopfer oder Verletzte gibt, ist noch unklar. Das Zentrum des Bebens lag etwa sechs Kilometer nordwestlich von Nord-Lombok in etwa zwölf Kilometern Tiefe im Meer, wie die nationale Agentur für Wetter, Klima und Geophysik mitteilte.

1500 Menschen noch in Kliniken 

Durch das Beben der Stärke 6,9 am Sonntag wurden nach jüngsten offiziellen Angaben der indonesischen Katastrophenschutzbehörde mindestens 259 Menschen getötet. Befürchtet wird, dass die Zahl noch deutlich höher liegt. Das Militär bezifferte die Zahl der Toten bereits auf mehr als 380. Etwa 1500 Menschen sind so schwer verletzt, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. 

Eine zerstörte Moschee in der Stadt Pemenang Bild: Reuters/Beawiharta

Wegen der zahlreichen Nachbeben halten sich viele Menschen auf Lombok vorzugsweise im Freien auf. Mehr als 150.000 Inselbewohner können derzeit noch nicht in ihre Unterkünfte zurück. Betroffen sind vor allem der Norden und Osten von Lombok und damit nicht die Haupttouristenorte im Süden und Westen der Insel. Dennoch versuchten viele Besucher, die Insel so schnell wie möglich zu verlassen. Nach Behördenangaben sind die meisten ausländischen Touristen schon abgereist.

Es fehlt an Essen, Decken und Medikamenten

Die Einsatzkräfte setzen derweil mit schwerem Gerät ihre Suche nach Überlebenden in Ruinen von Häusern, Schulen und Moscheen fort. Am Dienstag war auf Aufnahmen von Rettungskräften zu sehen gewesen, wie diese einen Mann lebend aus den Trümmern einer Moschee bargen. Die Hoffnung, weitere Überlebende zu finden, ist mittlerweile aber gering. Die Versorgung der vielen Verletzten und Obdachlosen gestaltet sich schwierig, es fehlt an Essen, Decken und Medikamenten. "Wir haben sehr begrenzte personelle Mittel", beklagte Muhammad Zainul Majdi, der Gouverneur der betroffenen Provinz Nusa Tenggara Barat. Mit einer Katastrophe dieses Ausmaßes hätten die Behörden keine Erfahrung, so Majdi.

Rettungskräfte in Tanjung im Norden von LombokBild: Reuters/Antara Foto/Z. Karuru

Beschädigte Straßen und Brücken behindern die Arbeiten in bergigen, schwer zugänglichen Gebieten. "In manchen Ortschaften, die wir besucht haben, war die Zerstörung vollkommen: Alle Häuser waren eingestürzt, Straßen aufgerissen und Brücken kaputt", sagte Arifin Muhammad Hadi, Sprecher des Roten Kreuzes.

Indonesien liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Immer wieder bebt dort die Erde oder es kommt zu Vulkanausbrüchen.

sti/ml (afp, dpa, rtr)

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