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"Starliner" landet sicher auf der Erde

7. September 2024

Die pannengeplagte Boeing-Raumkapsel "Starliner" ist von der Internationalen Raumstation ISS zurückgekehrt - allerdings ohne Besatzung. Die NASA zeigt sich erleichtert, obwohl auch diesmal nicht alles problemlos verlief.

Starliner-Kapsel nach der Landung in der Wüste
Wieder auf der Erde: die unbemannte "Starliner"-KapselBild: Boeing/AP/picture alliance

Die sichere Landung des Pannen-Raumschiffs "Starliner" auf der Erde hat zu einem großen Aufatmen bei der NASA geführt. "Es ist großartig, dass der 'Starliner' wieder da ist", sagte Steve Stitch, ein Manager der US-Weltraumbehörde. Das Abdocken von der Internationalen Raumstation ISS und die Landung in der Wüste des US-Bundesstaats New Mexico seien "super verlaufen", nur beim Eintritt in die Erdatmosphäre habe es kleinere Ungereimtheiten gegeben. Aber diese seien beherrschbar gewesen, betonte Stitch. 

Unbemannt statt bemannt

Eigentlich hätten die Astronauten Suni Williams und Barry Wilmore mit dem vom US-Konzern Boeing gefertigten Raumschiff zurück zur Erde fliegen sollen - und zwar schon vor drei Monaten. Doch auf dem Hinflug überhitzten einige der "Starliner"-Triebwerke und fielen aus, außerdem trat Helium durch Lecks aus. Wegen Sicherheitsbedenken entschieden die NASA-Verantwortlichen, die beiden Astronauten weiter auf der ISS zu lassen. Sie sollten nur acht Tage dort bleiben, nun dürften es acht Monate werden. Die Expertinnen und Experten von Boeing und NASA waren sich uneinig darüber, wie hoch bei einem bemannten Rückflug das Risiko für die Gesundheit von Williams und Wilmore gewesen wäre.

Auf der ISS "gestrandet": Barry Wilmore (l.) und Suni Williams (Archiv)Bild: NASA/abaca/picture alliance

Die beiden sollen nun im Februar mit einer "Dragon"-Kapsel der privaten Raumfahrtfirma SpaceX die Heimreise antreten. Insgesamt befinden sich derzeit sechs Astronauten auf der ISS - neben Williams und Wilmore auch die regulären vier Crew-Mitglieder der Raumstation.

Ein Triebwerk reagiert wieder nicht

Auch beim Wiedereintritt des "Starliner" in die Erdatmosphäre am Samstagmorgen (MESZ) funktionierte eines der 28 Triebwerke nicht wie geplant, wie Stitch näher erläuterte. Die Kommunikation sei auf zwei verschiedenen Wegen probiert worden, aber das Triebwerk habe nicht reagiert.

Nun sollen die Probleme genau analysiert und das Raumschiff verbessert werden. So will Boeing Abdichtungen am "Starliner" verstärken. Außerdem soll das Überhitzen der Triebwerke in Zukunft verhindert werden. Der nächste "Starliner"-Flug wird nicht wie ursprünglich geplant im Februar stattfinden, sondern wurde auf August 2025 verschoben.

Auf dem Rückflug: die "Starliner"-Kapsel - noch vor dem Eintritt in die ErdatmosphäreBild: NASA/AFP

Durch die technischen Probleme beim "Starliner"-Projekt ist Boeing gegenüber SpaceX stark ins Hintertreffen geraten. Die NASA hatte 2014 mit beiden Unternehmen milliardenschwere Verträge über Transporte zur Internationalen Raumstation geschlossen. Im Gegensatz zu Boeing befördert das vom Tech-Multimilliardär Elon Musk gegründete SpaceX bereits seit 2020 erfolgreich Astronauten zur ISS und zurück.

wa/se (dpa, rtr, afp)

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