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Steinmeier: Mitmenschlichkeit bleibt gefragt

20. Februar 2023

Bundespräsident Steinmeier ruft beim Gedenken an die Erdbebenopfer zu langfristiger Unterstützung der Menschen in Syrien und der Türkei auf. An die Führung in Damaskus appelliert er, humanitäre Hilfe zuzulassen.

Deutschland | Gedenkveranstaltung in Berlin | für Erdbebenopfer
"Wir sind vereint in Trauer und Schmerz": Bundespräsident Steinmeier (Mitte) am Brandenburger Tor in BerlinBild: Christian Ditsch/epd/IMAGO

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Deutschen dazu aufgerufen, den Erdbebenopfern in der Türkei und in Syrien dauerhaft zu helfen. "Was wir jetzt brauchen, ist ausdauernde Solidarität", stellte er bei einer Gedenkveranstaltung der Türkischen Gemeinde in Deutschland und des Verbandes Deutsch-Syrischer Hilfsvereine am Brandenburger Tor in Berlin fest. Wer das Ausmaß der Zerstörung sehe, der ahne, dass es lange dauern werde, bis die Überlebenden im Katastrophengebiet regelmäßig mit dem Nötigsten versorgt seien.

"Unsere Mitmenschlichkeit bleibt gefragt, auch dann, wenn die Bilder aus dem Erdbebengebiet längst von anderen Nachrichten verdrängt worden sind", führte das deutsche Staatsoberhaupt aus. Jeder könne helfen - die einen weniger, die anderen mehr, die einen eher praktisch, die anderen eher durch Spenden. "Das Wichtige ist, dass wir es tun. Dass wir es gemeinsam tun."

Zerstörung in der türkischen Stadt Antakya in der Provinz HatayBild: Kazim Kizil/DW

Steinmeier wies darauf hin, dass im Nordwesten Syriens viele Menschen noch immer auf Hilfe warteten. Es sei gut, dass die Vereinten Nationen nun vor Ort seien und versuchten, Hilfslieferungen dorthin zu bringen, wo sie am meisten gebraucht würden, sagte er.

Zugleich mahnte er die Machthaber in Damaskus, die humanitäre Hilfe nicht zu blockieren. "Lassen Sie die Helferinnen und Helfer ihre lebensrettende Arbeit tun", forderte Steinmeier. Niemand habe das Recht, humanitäre Hilfe zu blockieren.

Den Betroffenen der Erbebenkatastrophe sprach Steinmeier Trost und Mut zu: "Wir sind vereint im stillen Andenken an die Toten. Wir sind vereint in Trauer und Schmerz." Nach den schweren Erstößen in der syrisch-türkischen Grenzregion vor zwei Wochen wurden in beiden Ländern bislang mehr als 47.000 Tote gezählt.

Überleben unter widrigsten Bedingungen in AleppoBild: Muhammed Said/AA/picture alliance

Aus den Trümmern der eingestürzten Häuser werden täglich viele weitere Opfer geborgen. "Zehntausende, die aus den Ruinen ihrer Häuser gerettet wurden, sind an Körper und Seele schwer verletzt. Unzählige sind immer noch verschüttet. Und es gibt kaum noch Hoffnung, sie lebend aus den Trümmern zu bergen", sagte Steinmeier.

Der Bundespräsident dankte den vielen Rettungsteams und jenen Helfern, die auf eigene Faust in die Katastrophenregion gereist sind, sowie den Menschen, die in Deutschland Spenden sammeln, Hilfstransporte organisieren und bei sich Familienangehörige und Freunde aus den Erdbebengebieten aufnehmen: "Eure Mitmenschlichkeit ist ein Licht in dieser dunklen Zeit. Euer Mitgefühl spendet Mut, Hoffnung und Zuversicht."

Erdbebenüberlebende aus Syrien in der Türkei

02:25

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uh/jj (dpa, kna, epd)

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