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Steinmeier ruft zu Spenden für Welthungerhilfe auf

13. Oktober 2024

Der Bundespräsident rückte in seinem Aufruf insbesondere das Leid von Frauen in den Blick. Sie seien durch Hunger, Dürre und Klimawandel besonders betroffen.

Kinder stehen in einem Flüchtlingslager in Mogadischu für Essen an
Traurige Statistik: Weltweit hungern mehr als 700 Millionen MenschenBild: Dai Kurokawa/dpa/picture alliance

"Hunger ist immer grausam, aber er hat ganz unterschiedliche Gesichter. Hunderte Millionen Menschen leiden weltweit an 'stillem Hunger'", erklärte Frank-Walter Steinmeier anlässlich der Woche der Welthungerhilfe. "Obwohl sie keinen leeren Magen haben, mangelt es ihnen an lebenswichtigen Nährstoffen, weil ihre Mahlzeiten fast nur aus Mais, Maniok oder Reis bestehen." Steinmeier rief die Bevölkerung dazu auf, die 1962 auf Initiative des damaligen Bundespräsidenten Heinrich Lübke gegründete Hilfsorganisation zu unterstützen.

Frauen trifft es oft am meisten

Besonders oft seien Frauen betroffen, sagte der Bundespräsident. Vor allem in Südasien und in afrikanischen Ländern südlich der Sahara sei die Lage dramatisch. "Millionen Mädchen und Frauen arbeiten dort auf Höfen, in Familienbetrieben - ohne bezahlt zu werden. Und sie haben keine Chance, eine Schule zu besuchen, ein Stück Land zu erwerben oder einen Kredit aufzunehmen. Sie dürfen nicht mitentscheiden, was angebaut wird. Und sie essen oft nur das, was die Männer ihnen übrig lassen."

Marlehn Thieme, Präsidentin der Welthungerhilfe, erhielt vom Bundespräsidenten kürzlich den Verdienstorden der Bundesrepublik DeutschlandBild: Jörg Carstensen/picture alliance

Diese Frauen litten auch am stärksten unter der Klimakrise. "Wenn Dürre die Ernte vernichtet, wenn Wege zum Wasserholen länger werden, wenn Männer auf der Suche nach Arbeit abwandern, dann trifft es die Frauen und Mädchen besonders hart."

Es gibt auch Erfolge

Die Welthungerhilfe stellt jedes Jahr in der Woche rund um den Welternährungstag am 16. Oktober ihre Arbeit vor. Steinmeier ist durch sein Amt Schirmherr der Welthungerhilfe. Nach Angaben der Organisation hungern weltweit 733 Millionen Menschen.

Seit ihrer Gründung 1962 hat die deutsche Organisation mehr als fünf Milliarden Euro in Projekte gestecktBild: Lukas Schulze/dpa/picture alliance

Der deutsche Bundespräsident zeigte aber auch hoffnungsvolle Entwicklungen auf. Er stellte das Beispiel einer Frau vor, die in Mali mit Unterstützung der Welthungerhilfe Gemüse anbaue und vor ihrer Haustür Bohnengerichte verkaufe, "und das mit Erfolg".

Selbstbewusste und gut ausgebildete Frauen wie diese "bringen den Kampf gegen Armut, Hunger und Benachteiligung voran", lobte Steinmeier. "Helfen Sie bitte mit, diesen Frauen den Rücken zu stärken. Spenden Sie für die Welthungerhilfe", appellierte er.

haz/wa (epd, dpa, afp)

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