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Politik

Steinmeier ruft zu Spenden für Afrika auf

9. Juni 2017

Bundespräsident Steinmeier hat angesichts der dramatischen Hungerkatastrophe in Ostafrika und im Jemen einen eindringlichen Spendenappell an die Deutschen gerichtet. Ohne Hilfe würden noch mehr Menschen sterben.

Äthiopien Ein unterernährtes Kind wartet mit seiner Mutter im Krankenhaus
Ein unterernährtes Kind in Äthiopien wartet mit seiner Mutter im KrankenhausBild: picture-alliance/dpa/S. Morison

"Ohne unsere Hilfe werden noch mehr Frauen, Männer und Kinder verhungern", erklärte Steinmeier anlässlich eines bundesweiten Aktionstags an diesem Freitag.

Besonders dramatisch sei die Situation in Äthiopien und in Kenia. In einigen Gegenden führe das extreme Klima seit drei Jahren zum Ausfall der Ernten. "Die lange Dürreperiode hat schon viel zu viele Opfer gefordert", so der Bundespräsident. Im Südsudan und in Somalia hinderten gewaltsame Konflikte Bauern und Nomaden daran, ihre Felder zu bestellen oder ihr Vieh zu versorgen. Diese Menschen bräuchten Frieden und Sicherheit. Steinmeier sprach von einer unvorstellbaren Not, unter der besonders die Kinder litten. 

Staatliche Hilfe reicht nicht

Mehr als 23 Millionen Menschen im Nordosten Nigerias, im Südsudan, in Somalia, Äthiopien, Kenia und im Jemen sind derzeit vom Hungertod bedroht. Die Vereinten Nationen warnen vor einem "Massensterben". In der Region herrscht die schlimmste Dürre seit Jahrzehnten.

"Ich bin froh, dass zahlreiche deutsche Organisationen Hilfe leisten - teilweise unter schwierigsten Bedingungen", sagte Steinmeier. Der Staat habe seine Unterstützung bereits erhöht, was aber nicht ausreichen werde. Er bitte die Bürger daher, mit Spenden zu helfen.

Eine Hungersnot ist die schlimmste Form einer Hungerkrise. Wenn die Vereinten Nationen eine Hungersnot erklären, sterben bereits Hunderte oder Tausende Menschen an Folgen von Unterernährung. Weitere Kriterien sind, dass 30 Prozent der Bevölkerung akut unterernährt sind und ein Großteil der Menschen die Lebensgrundlage verloren hat - wie zum Beispiel im Südsudan wegen der vielen Binnenflüchtlinge oder in Somalia wegen der anhaltenden Dürre.

Bündnis mehrerer Organisationen

In der jüngeren Vergangenheit haben bei Hungerkrisen Regierungen und Helfer oft früh eingegriffen. Das ist jedoch nur schwer möglich, wenn in einem Land ein bewaffneter Konflikt herrscht wie im Jemen oder in Teilen von Somalia und Nigeria.

Der Bundespräsident unterstützt mit seinem Aufruf den Appell "Gemeinsam gegen die Hungersnot", hinter dem ein Bündnis von mehr als 20 deutschen Hilfsorganisationen steht. Sie machen an diesem Freitag mit bundesweiten Aktionen und einer Mahnwache am Brandenburger Tor in Berlin auf sich aufmerksam.

gri/haz (dpa, epd, afp)

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