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Politik

Steinmeier wirbt für Wiener Klima-Initiative

23. November 2018

Der Bundespräsident und viele andere Staatschefs wollen dem Pariser Klimaschutz-Abkommen mehr Durchschlagskraft verschaffen. Grundlage dafür ist der beherzte Vorstoß des österreichischen Präsidenten Van der Bellen.

Die Bundespräsidenten Alexander van der Bellen und Frank-Walter Steinmeier bei einer Diskussionsveranstaltung im vergangenen Monat in Wien  (Foto: picture-alliance/dpa/H. Punz)
Die Bundespräsidenten van der Bellen und Steinmeier bei einer Diskussionsveranstaltung im vergangenen Monat in Wien Bild: picture-alliance/dpa/H. Punz

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat gemeinsam mit 15 anderen Staats- und Regierungschefs zu größeren Anstrengungen beim Klimaschutz aufgerufen. Initiator des Vorstoßes vor der UN-Klimakonferenz im Dezember in Kattowitz ist der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen. "Wir müssen etwas tun gegen den Klimawandel, und deshalb bin ich froh darüber, dass der österreichische Bundespräsident eine Initiative ergriffen hat", sagte Steinmeier dazu.

"Ein Thema an den Abendbrottischen der Deutschen"

Es gehe darum, in Kattowitz "entscheidende Schritte zu unternehmen, zu vereinbaren zur Umsetzung des Pariser Klimaschutz-Abkommens", sagte Steinmeier in einem Facebook-Statement. "Wir müssen alles tun, um unseren Kindern und Kindeskindern eine lebenswerte Umwelt zu hinterlassen." Der deutsche Bundespräsident ging dabei auch auf die Trockenheit der zurückliegenden Monate ein. Darunter habe die Natur in Deutschland gelitten. Manche hätten sich gefreut über die viele Sonne, aber "wir wissen natürlich um die Folgen für die Landwirtschaft" und "noch viel mehr leiden natürlich Menschen in anderen Regionen dieser Welt". Immerhin aber sei dadurch der Klimawandel wieder "ein Thema an den Abendbrottischen der Deutschen" geworden.

Auch eine Folge des Klimawandels: Hitzewellen und Waldbrände Bild: Reuters/E. Thayer

In Van der Bellens "Initiative for more Climate Ambition" sprechen sich die Unterzeichner für eine ehrgeizigere Umsetzung des Pariser Klimaabkommens aus. "Der Klimawandel ist die große Herausforderung unserer Zeit", heißt es in dem Text. Es gebe "eine dramatische Zunahme" von Hitzewellen, Überflutungen, Dürren und Schlammlawinen, Gletscherschmelzen sowie einen steigenden Meeresspiegel. "Wir, die unterzeichnenden Staats- und Regierungschefs, sind überzeugt, dass wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel nicht nur an sich notwendig sind, sondern auch zusätzliche Vorteile und neue Gelegenheiten für unsere Wirtschaften und Gesellschaften mit sich bringen werden", schreiben die Staatsoberhäupter weiter. Die bisherigen Anstrengungen seien für das Erreichen der Klimaziele nicht ausreichend. "Es muss mehr getan werden - und das Handeln muss schnell, entscheidend und gemeinsam sein", heißt es in dem Aufruf.

Konferenz in Kattowitz vom 3. bis 14. Dezember

Unterzeichnet ist der Text auch von den Präsidenten Italiens, Finnlands, Griechenlands, Zyperns, Ungarns, Lettlands, Litauens, Portugals, Sloweniens, Islands, Irlands und der Schweiz sowie von den Ministerpräsidenten Schwedens und der Niederlande. Die UN-Klimakonferenz findet vom 3. bis 14. Dezember im polnischen Kattowitz statt. Dabei soll es unter anderem um die Details zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens von 2015 sowie um die Finanzierung von Schutzmaßnahmen gehen.

sti/qu (afp, dpa)

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