Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat sich bei seinem offiziellen Besuch in Rumänien für eine NATO-Erweiterung "mit Rumänien und Bulgarien" ausgesprochen. Italien sei für eine regional ausgeglichene Erweiterung der nordatlantischen Allianz und die Verstärkung der Südflanke, nur so könne Sicherheit und Frieden auf dem Kontinent gewahrt werden, sagte Berlusconi auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem rumänischen Amtskollegen Adrian Nastase am Mittwochnachmittag (17.4.). Auch die EU-Beitrittsbemühungen Rumäniens unterstützt Italiens Regierungschef: "Ohne Rumänien wäre es keine echte Europäische Union". Silvio Berlusconi bezeichnete die Beziehungen Italiens zu Rumänien als "beispielhaft". Seit der Unterzeichnung vor auf den Tag genau fünf Jahren des strategischen Partnerschaftsvertrags zwischen den beiden Ländern haben sich die Handelsaustausche auf über sechs Milliarden Euro verdoppelt, sagte Berlusconi in seiner Ansprache vor dem rumänischen Parlament. Kleine und mittelständische italienische Unternehmen haben seit 1990 rund 270.000 Arbeitsplätze in über 11.000 Jointventures geschaffen, vor allem auf den traditionellen Gebieten wie Bekleidungs- und Schuhindustrie. Aber auch die italienische Großindustrie zeige verstärktes Interesse an Rumänien, darunter Konzerne wie Marconi, Finmecanica, Agip. Adrian Nastase versprach "offene Türen" für italienische Investoren. Italien ist Rumäniens wichtigster Handelspartner. Das Volumen der bilateralen Handelsaustausche belief sich 2001 auf über sechs Milliarden Euro. Knapp ein Viertel (24,9 Prozent) aller rumänischen Exporte hatten Italien als Zielland, die Einfuhren aus Italien machten knapp ein Fünftel (19,9 Prozent) des Importvolumens Rumäniens. Italien belegt mit rund 520 Millionen Euro Platz sechs bei den ausländischen Investitionen in Rumänien.

Im Rahmen seines Besuchs wurde Berlusconi eine besondere Ehre zuteil. Staatspräsident Ion Iliescu überreichte dem hohen italienischen Gast am Mittwochabend den Orden "Stern von Rumänien", die höchste Auszeichnung des Landes. (fp)