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240.000 Euro Bußgeld für die Diva

24. Dezember 2014

Nun gehört auch Montserrat Caballé endgültig dem "Club" der Steuersünder an - Spaniens große Opernsängerin hatte den Zwergstaat Andorra als Wohnsitz angegeben, um dem Fiskus ihres Heimatlandes zu entkommen.

Montserrat Caballe (Foto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Nach Vorwürfen des Steuerbetrugs in großem Umfang zahlt die spanische Starsopranistin Montserrat Caballé laut Medienberichten ein Bußgeld von 240.000 Euro. Die Summe sei Teil einer Absprache zwischen der 81-jährigen Operndiva und der Justiz, berichteten spanische Medien. Zu der Vereinbarung gehöre auch, dass Caballé eine Haftstrafe von sechs Monaten akzeptiere, die sie aber nicht antreten müsse. Der Musikerin bliebe damit ein Prozess erspart. Freiheitsstrafen von unter zwei Jahren werden in Spanien normalerweise zur Bewährung ausgesetzt, sofern keine Vorstrafen vorliegen. Die Justiz war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Caballé soll eine halbe Million Euro Steuern hinterzogen und diese Summe bereits nachgezahlt haben. Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft gab die Sängerin im Jahr 2010 mehrere Konzerte im Ausland und ließ sich das Honorar dafür nach Andorra überweisen. Dabei soll Caballé vorgetäuscht haben, in dem Pyrenäen-Kleinstaat zu wohnen, obwohl sie in Barcelona ansässig war. Die Sängerin wies die Vorwürfe zwar zurück, zahlte aber bereits im Mai 300.000 Euro an den Fiskus.

"Ich habe vor, auf der Bühne zu sterben"

Caballé ist seit den 70er Jahren eine der bekanntesten Opernsängerinnen der Welt. Sie stammt aus einfachen Verhältnissen. Gesundheitlich ist sie inzwischen angeschlagen. Erst Mitte des Monats hatte sie aber Medienspekulationen über einen Rückzug eine klare Absage erteilt. "Ich habe vor, auf der Bühne zu sterben", sagte die Operndiva in einem Interview der Zeitung "El País". Derzeit sei sie trotz ihrer gesundheitlichen Probleme mit der Vorbereitung ihrer Europatournee beschäftigt, die am 13. Januar im nordspanischen Bilbao beginnen werde. Caballé will sich dabei unter anderem mit ihrer Tochter Montserrat Martí (42) präsentieren.

"La Montse" musste sich erst im November einer Operation an der Schulter unterziehen. Im Oktober 2012 hatte sie während einer Konzertreise in Russland einen Schlaganfall erlitten, war ohnmächtig geworden und hatte sich im Fallen einen Oberarmknochen gebrochen. Es folgte eine mehrmonatige Pause. Im vergangenen Mai sagte sie dann wegen einer Infektion weitere Konzerte ab. Caballé gilt nach mehr als 4000 Auftritten weltweit als eine der bedeutendsten Opernsängerinnen des 20. Jahrhunderts. Dem breiten Publikum wurde sie durch den Song "Barcelona" zu den Olympischen Sommerspielen 1992 bekannt. Sie hatte das Stück mit dem 1991 verstorbenen Queen-Sänger Freddie Mercury aufgenommen.

sti/wa (afp, dpa)

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