1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Stichwahl entscheidet in Sierra Leone

13. März 2018

Es wurde das erwartete Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Kandidaten der beiden größten Parteien in Sierra Leone. Nun muss eine Stichwahl entscheiden, wer der nächste Präsident des westafrikanischen Staates wird.

Sierra Leone  Wahlen 2018
Bild: DW/Abu-Bakarr Jalloh

Wie die Wahlkommission in Freetown mitteilte, erhielt Julius Maada Bio vom oppositionellen Bündnis "Sierra Leone People´s Party" (SLPP) bei der Präsidentenwahl am 7. März mit 43,3 Prozent die meisten Stimmen. Da er die für einen Sieg schon in der ersten Wahlrunde erforderliche Mehrheit von 55 Prozent aber verfehlte, muss er sich nun in einer Stichwahl Samura Kamara von der Regierungspartei "All People´s Congress" (APC) stellen. Mit 42,7 Prozent der Stimmen ist er Oppositionsführer Bio dicht auf den Fersen. Die Stichwahl ist für den 27. März angesetzt.

Kamaras APC und die oppositionelle SLPP beherrschen seit Jahrzehnten das politische Leben in dem westafrikanischen Land. Der seit einem Jahrzehnt amtierende Präsident Ernest Koroma (APC) durfte nach zwei Amtszeiten gemäß Verfassung nicht erneut antreten. Die Opposition warf ihm Korruption und Missmanagement vor. 

Wahlberechtigt in Sierra Leone waren 3,2 Millionen MenschenBild: DW/A.-B. Jalloh

Die Präsidentenwahl gilt als Test für die demokratische Konsolidierung Sierra Leones, wo während des Bürgerkriegs in den Jahren 1991 bis 2002 insgesamt 120.000 Menschen getötet wurden. Es ist zudem die erste Wahl nach der verheerenden Ebola-Epidemie, der fast 4000 Menschen zum Opfer fielen.

Infolge der 2014 ausgebrochenen Epidemie war die Wirtschaft des Landes um ein Viertel geschrumpft. Es herrschen Inflation und eine anhaltend hohe Jugendarbeitslosigkeit, die Staatsschulden wachsen. Trotz seiner Bodenschätze gehört Sierra Leone nach UN-Angaben zu den zehn ärmsten Ländern der Welt.

jv/wa (dpa, afp)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen