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Politik

Stichwahl muss in Slowenien entscheiden

23. Oktober 2017

Nachwahlbefragungen in dem kleinen EU-Land ließen eigentlich keine ernsthaften Zweifel aufkommen: Der slowenische Präsident Pahor sei wiedergewählt worden, hieß es anfangs. Doch es kam anders. 

Borut Pahor, Wahlsieger
Bild: Reuters/S. Zivulovic

In Slowenien hat Präsident Borut Pahor - entgegen anfänglichen Erwartungen - eine direkte Wiederwahl verpasst und muss nun in die Stichwahl. In der zweiten Runde tritt der 53-Jährige am 12. November gegen den Bürgermeister der Stadt Kamnik, den parteilosen Ex-Komiker und Schauspieler Marjan Sarec (39), an.

Wie die staatliche Wahlkommission in Ljubljana mitteilte, entfielen am Sonntag rund 47 Prozent der Stimmen auf Pahor (Artikelbild) und knapp 25 Prozent auf Sarec. Die Wahlbeteiligung lag nur etwas über 40 Prozent und damit so niedrig wie nie zuvor seit der Unabhängigkeit der früheren jugoslawischen Teilrepublik 1991.

Enttäuschung hier, Freude dort

"Bescheidener Applaus von zwei, drei Leuten und ein leises Bravo", berichtete das slowenische Fernsehen von der Stimmung im Wahlstab Pahors, wo wohl sein klarer Sieg schon in der ersten Runde erwartet worden war. Sarec hingegen feierte den Wahlausgang. "Wir haben ein Ergebnis aus dem Nichts erschaffen", sagte er. Schon der Einzug in die Stichwahl sei ein Erfolg. Er war angetreten, um das seit zweieinhalb Jahrzehnten festgefügte Politspektrum des Euro- und Schengen-Staates aufzubrechen. 

Schaffte es in Runde 2: Marjan SarecBild: Reuters/B. Zivulovic

Der Wahlausgang wird von politischen Beobachtern auch als Warnung für Ministerpräsident Miro Cerar und seine "Partei des modernen Zentrums" (SMC) gewertet. Cerars Präsidentschaftskandidatin, Bildungsministerin Maja Makovec Brencic, erhielt lediglich 1,7 Prozent der Stimmen. Damit lag sie auf Platz sieben von neun. Die nächste Parlamentswahl steht im Sommer kommenden Jahres an.

Der "Instagram-Präsident"

In Slowenien hat der Präsident weitgehend repräsentative Aufgaben. Der ehemalige sozialdemokratische Regierungschef Pahor amtiert seit 2012. Er hat den Ruf des "Instagram-Präsidenten": Mehr als 40.000 Menschen folgen ihm in dem Online-Fotodienst.

wa/fab (rtr, dpa)

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