1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Stichwort: Hamas

18. April 2004

Die radikalislamische Hamas ist in Europa und den USA als Terrorgruppe geächtet. Für viele Palästinenser ist sie dagegen eine unverzichtbare Wohltätigkeitsorganisation, die hilft, wo die Autonomiebehörde versagt.

Bild: AP


Hamas steht als Abkürzung für den arabischen Namen "Harakat Al-Muqawama Al-Islamija" (Bewegung des islamischen Widerstands). Ziel der Organisation ist die Errichtung eines islamischen Staates Palästina. Anders als die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) von Jassir Arafat lehnt sie eine Zwei-Staaten-Lösung und Friedensverhandlungen ab. In ihrer Charta ist der bewaffnete Kampf als einziger Weg zur Errichtung eines islamischen Palästinenserstaates verankert. Auf das Konto der Hamas geht eine Vielzahl von Selbstmordanschlägen und anderen Gewalttaten. Bevorzugte Ziele sind Linienbusse. Für ihren "Heiligen Krieg" gegen Israel unterhält die Hamas einen militärischen Flügel, die Issedin-el-Kassam-Brigaden.

Tief verwurzelt im Gaza-Streifen

Die Hamas wurde als Ableger der Muslim-Bruderschaft von Scheich Ahmed Jassin gegründet, den Israel am 22. März liquidiert hat. Seine Organisation ist besonders im Gazastreifen tief verwurzelt, vor allem in den Flüchtlingslagern. Hier baute sie Schulen und Krankenhäuser, gründete eine Universität und besorgt Jobs für Arbeitslose. Die Zahl der Sympathisanten geht in die Zehntausende, die der Mitglieder ist unbekannt. Nach US-Erkenntnissen hat die Hamas jährlich umgerechnet etwa 40 Millionen Euro zur Verfügung. Das Geld stammt vor allem von Exil- Palästinensern, aus Iran, von privaten Spendern aus Saudi-Arabien und anderen arabischen Ländern. Viele Zuwendungen verdankt die Hamas ihrem Ruf als Wohltäterin. Seit einigen Wochen versucht Hamas verstärkt, auch als politische Organisation eine neue Rolle zu finden. (dpa)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen