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Stichwort: Sitcom

Kay-Alexander Scholz30. Juli 2004

Alle schau´n sie, wenige geben es zu: Sitcoms sind der Renner unter den TV-Formaten und werden inzwischen auch im Feuilleton ernst genommen.

Die Damen von "Sex and the City"Bild: AP

"Situation Comedy", kurz Sitcom, ist eine halbstündige Serie, in der bestimmte Charaktere in einer bestimmten Situation auf Ereignisse witzig reagieren und am Ende einer jeden Episode zum Ausgangspunkt zurückkehren. Serien und Sitcoms sind ein Exportschlager der amerikanischen Fernsehindustrie. Der Markt boomt seit über 50 Jahren.

Reaktion auf den Zeitgeist

1947 flimmerte die erste TV-Serie in den USA über die Bildschirme. Heute ist Fernsehen das Unterhaltungsmedium mit der größten Reichweite und Sitcoms sind für den TV-Konsumenten ein kommunikativer Anker für Lebensfragen: Sitcoms reagieren auf humoristische Weise auf den Zeitgeist und die Themen der Gesellschaft.

Freunde, Sex und die Stadt

Als 2003 in New York City die letzte Folge der bisher erfolgreichsten Sitcoms "Friends" angekündigt wurde, sagten Schulen und Universitäten Veranstaltungen ab, weil man leere Säle befürchtete. Das Lifestyle-Magazin "Deutsch" schreibt in seiner Juli-Ausgabe über den derzeitigen Marktführer: "'Sex and the City' ist der Ausdruck einer neuen Frauenbewegung, die nicht moralisch, sondern sexy daherkommt. Die Serie hat amerikanischen Frauen, die jenseits des knallhart propagierten Jugendkults stehen, neues Selbstbewusstsein gegeben."

Der Hausmeister und Rita

Auch in Deutschland gibt es Sitcoms - sie sind meist jedoch biederer und alberner als ihre englischsprachigen Vorbilder ("Hausmeister Krause", "Ritas Welt"). Das liegt vielleicht daran, dass in deutschen Serien weniger über sich selbst, sondern mehr über den Nachbarn oder Kollegen gelacht wird. Das führt allzu oft ins Clowneske und lässt zu wenig Spielraum für Satire und Parodie.

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