1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Stichwort: Tsunami

8. Januar 2005

Das Wort "Tsunami" stammt aus dem Japanischen und ist ein Fachbegriff für Wellen, die sich infolge eines Erdbebens oder Vulkanausbruchs entwickeln und gewaltige Zerstörungskraft erreichen können.

Nichts kann das Wasser aufhaltenBild: AP


Ausgelöst werden Tsunamis durch die plötzliche Verdrängung von Wasser etwa bei Erdbeben, Erdrutschen, Vulkanausbrüchen, Nuklearexplosionen oder Meteoriteneinschlägen. Die bei weitem häufigste Ursache sind Erdbeben. Rings um den Pazifik besteht wegen der großen Aktivität der Erdkruste das höchste Tsunami-Risiko.

Auf See kaum zu spüren

Solange ein Tsunami den tiefen Ozean durchquert, beträgt die Entfernung von Wellenkamm zu Wellenkamm 150 Kilometer oder mehr. Auf hoher See sind die Flutwellen oft nicht höher als zwei oder drei Meter und werden von Schiffsbesatzungen kaum registriert. Ihre Geschwindigkeit kann bis zu 1000 Kilometer in der Stunde erreichen und einen gesamten Ozean erfassen. Gelangt der Tsunami in flachere Küstengewässer, so nimmt die Geschwindigkeit der Welle ab. Die Küstenform beeinflusst die Gestalt des Tsunamis weiter. Entweder kommt es zu mehreren schnell ansteigenden und wieder fallenden Fluten, zu einer Serie sich brechender Wellen oder in seltenen Fällen zu einer einzigen mächtigen Flutwelle mit einer steilen, sich brechenden Front. Wellenberge mit einer Höhe von bis zu 30 Metern entwickeln dabei eine unvorstellbare zerstörerische Kraft, oft bis weit ins Hinterland.

An Erdbeben oder Vulkanausbrüche gekoppelt

Katastrophen durch Tsunamis sind keinesfalls selten. Die bislang schwerste Tsunami-Katastrophe wurde am 27. August 1883 vom Ausbruch des Vulkans Krakatau ausgelöst: Eine 30 Meter hohe Welle brandete damals an die Küsten von Java und Sumatra, mehr als 36.000 Menschen kamen ums Leben. 1946 löste ein Erdbeben auf den Aleuten einen Tsunami aus: In Alaska kamen dabei fünf Menschen ums Leben, Stunden später auf Hawaii weitere 159. 1992 kamen im östlichen Indonesien mehr als 2000 Menschen um, als eine Insel kurzfristig ganz in den Wassermassen versank. Im Juli 1998 riss eine Flutwelle nach einem Beben vor Papua-Neuguinea mehr als 1.200 Menschen in den Tod. (arn)