Angriffe auf CSDs erreichen in Deutschland neuen Höchststand
28. Oktober 2025
Die Zahl der Angriffe auf Paraden und Veranstaltungen zum Christopher Street Day (CSD) hat in Deutschland in diesem Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Das zeigt ein Bericht, den die Amadeu Antonio Stiftung an diesem Dienstag in Berlin vorstellte.
Demnach fanden 2025 bundesweit 245 CSDs statt, so viele wie nie zuvor. Bei fast jeder zweiten Veranstaltung kam es zu Angriffen oder Störungen. Insgesamt 111 Vorfälle wurden registriert, wovon fast die Hälfte Rechtsextremen zugeschrieben wurde. 2024 wurden insgesamt 180 CSD-Veranstaltungen und 55 dagegen gerichtete rechtsextreme Vorfälle erfasst.
Die 2025 dokumentierten Angriffe reichten von rechtsextremen Gegendemonstrationen mit teils hunderten Beteiligten über Verhinderungsversuche durch rechtsextreme Kommunalpolitiker bis hin zu körperlichen Angriffen, Online-Hetze und Sachbeschädigungen, heißt es in dem Report "Queerfeindlichkeit sichtbar machen". CSDs sind Demonstrationen und Feste der LGBTQI+-Community, die für Gleichberechtigung, Akzeptanz und Vielfalt werben.
Rechtsextreme wollen "den öffentlichen Raum erobern"
Lea Lochau von der Amadeu Antonio Stiftung erklärte, die Angriffe seien keine spontanen Provokationen, sondern Teil einer gezielten Strategie. "Rechtsextreme versuchen, den öffentlichen Raum zu erobern und die demokratische Zivilgesellschaft einzuschüchtern", sagte sie. Die Amadeu Antonio Stiftung engagiert sich seit 1998 gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus.
Laut Bericht habe die rechtsextreme Mobilisierung ein neues Maß an Professionalität erreicht. "Queerfeindlichkeit ist zentraler Bestandteil ihrer Strategie gegen Demokratie und Vielfalt", heißt es darin.
Zum Schutz der CSD-Veranstaltungen wurde ein sogenannter "Regenbogenschutzfonds" eingerichtet. Mit einem Budget von 100.000 Euro konnten Sicherheitsmaßnahmen für knapp 50 CSDs gezielt gefördert werden.
pgr/fab (epd, afp)
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