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Stillstand vor dem Wirbel

30. Oktober 2012

Im Angesicht des Wirbelsturms "Sandy" zeigt sich New York wie gelähmt. Der Hurrikan steht deutlich früher als gedacht vor der Millionenmetropole. In den Küstengebieten sind bereits eine Million Menschen ohne Strom.

Die New YorKer Börse an der Wall Street wird mit Sandsäcken geschützt (Foto: dapd)
Bild: dapd

Hurrikan "Sandy" hat den amerikanischen Nordosten erreicht. Entlang der wind- und regengepeitschten Ostküste sind bereits mehr als eine Million Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten. In New York waren Hunderttausende Menschen aufgefordert worden, sich in Sicherheit zu bringen. Bürgermeister Michael Bloomberg appellierte bis zuletzt an die Einwohner tief gelegener Gegenden: "Gehen Sie sofort. Die Verhältnisse verschlechtern sich sehr schnell, und das Zeitfenster für sie, gefahrlos herauszukommen, schließt sich rasch."

Große Schäden und tödliche Gefahr

Die Stadt wirkt wie leergefegt: Auf den Straßen fahren nur noch einzelne Autos und Taxis. Busse, U-Bahnen und Regionalzüge stehen schon seit Sonntagabend in den Depots – auch um die Menschen davon abzuhalten, aus dem Haus zu gehen. Tausende Flüge wurden abgesagt, auch einige Brücken und Tunnel sind gesperrt. Die Vereinten Nationen und der Finanzschauplatz an der Wall Street (Artikelfoto) sind ebenso geschlossen wie Parks, Bibliotheken, Opern, Theater, Universitäten, Schulen, Büros und Geschäfte.

Allein diese Vorsichtsmaßnahmen führen zu massiven wirtschaftlichen Einbußen. Die zu erwartenden reinen Sturmschäden werden auf bis zu drei Milliarden Dollar beziffert. Als das Auge des Sturms noch Stunden von der Küste entfernt war, stürzte auf der New Yorker West Side bereits ein Baukran um. Viel schlimmer aber: Der Gouverneur von Maryland warnte die Menschen in seinem Bundesstaat, dass es Tote geben werde. "Sandy" werde 24 bis 36 Stunden über Maryland hängen, sagte Martin O'Malley: "Die nächsten Tage werden schwer werden. Es wird Leute geben, die durch diesen Sturm getötet werden."

Hurrikan Sandy bedroht US-Ostküste

01:48

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"Sandy" bewegt sich mit etwa 30 Kilometern in der Stunde über die US-Küste. Die Winde in seinem Wirbel erreichen jedoch bis zu 150 Kilometer in der Stunde. Inzwischen verliert der Sturm nach Angaben von Meteorologen seinen tropischen Charakter und vereint sich wie befürchtet mit einem Wintersturm, der im US-Staat West Virginia bereits zu starkem Schneefall führt.

Hurrikan Sandy trifft bei Southampton, New York, auf die US-KüsteBild: Reuters

Versicherungen und Risiko-Experten schätzen, dass 60 Millionen Menschen in den USA von dem Unwetter betroffen sein könnten. Das Verteidigungsministerium hat 1900 Soldaten der Nationalgarde im Einsatz. Weitere 60.000 Mann sind in Bereitschaft, um im Katastrophenfall zu helfen. Dafür stehen auch 140 Hubschrauber zur Verfügung.

rb/se (afp, dapd, dpa, rtr)