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Stimmungsdämpfer aus dem Ifo-Institut

23. Mai 2014

Deutsche Unternehmer waren in den vergangenen Monaten optimistisch. Doch im Mai hat sich ihre Stimmung wieder eingetrübt. Der Ifo-Index fällt schlechter aus als erwartet - auch wegen der Ukraine-Krise.

ifo Geschäftsklimaindex (Foto: dpa)
Bild: picture alliance/dpa

Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im Mai von 111,2 auf 110,4 Punkte gefallen, wie das Ifo-Institut am Freitag in München mitteilte. Fachleute hatten ein etwas schwächeres Minus erwartet. Noch im April war das an den Finanzmärkten viel beachtete Stimmungsbarometer überraschend gestiegen.

Zu den Gründen für die aktuelle Entwicklung gehören die anhaltende Krise in der Ukraine und Unsicherheiten in einigen Wachstumsregionen der Welt. Die befragten Unternehmen beurteilten sowohl ihre aktuelle Lage als auch ihre weiteren Geschäftsaussichten schlechter als zuletzt. "Die deutsche Wirtschaft legt eine Verschnaufpause ein", sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. In allen Branchen trübte sich das Geschäftsklima ein - von der Industrie, über den Handel und die Bauwirtschaft bis hin zu den Dienstleistern.

Der Ifo-Index hält sich bereits seit März 2010 über der Marke von 100 Punkten. Zuletzt ging der wichtige Frühindikator für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft im März etwas zurück. Davor gab es zuletzt im Oktober 2013 ein leichtes Minus. Volkswirte sprechen aber erst nach drei Änderungen in Folge von einer möglichen Trendwende. Der Ifo-Index wird monatlich durch die Befragung von rund 7000 Unternehmen ermittelt.

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Das Minus im Mai sei auch eine Folge des ungewöhnlich starken Wirtschaftswachstums von 0,8 Prozent im ersten Quartal, sagte Ifo-Konjunkturexperte Klaus Wohlrabe.

Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes vom Freitag legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal mit 0,8 Prozent so stark zu wie seit drei Jahren nicht mehr und doppelt so stark wie Ende 2013.

Ifo-Präsident Hans-Werner SinnBild: dapd

"Der Frühjahrsaufschwung wurde schon im Winter vorgezogen. Jetzt gibt es einen gewissen Rückpralleffekt", erklärte Ifo-Konjunkturexperte Wohlrabe das Minus des Ifo-Index im Mai. Die Münchner Ökonomen rechnen aber unverändert damit, dass das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal um 0,3 Prozent zulegt.

Dass es sich nicht um einen Trend, sondern tatsächlich nur um eine "Verschnaufpause" handelt, dafür sprechen auch Zahlen aus dem Statistischen Bundesamt: Demnach investieren Unternehmen vor allem wieder mehr in die Ausstattung und damit auch in die Kapazität ihrer Unternehmen - in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge. Diese sogenannten Ausrüstungsinvestitionen stiegen im ersten Quartal kräftig um 3,3 Prozent.

Trotz der Ukraine-Krise vertrauen deutsche Unternehmer offensichtlich darauf, dass sie diese Kapazitäten auch in Zukunft ausnutzen werden.

jw/kle (dpa, rtr, afp)

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