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Strafe für Google wegen Kinderdaten

4. September 2019

170 Millionen Dollar - was für die US-Kartellbehörde eine Rekordstrafe ist, nennen Verbraucherschützer dürftig. Der Internetriese muss zahlen, weil seine Tochter Youtube widerrechtlich Daten in Kinderkanälen sammelte.

YouTube
Bild: picture-alliance/dpa/M. Skolimowska

Google und die zum Unternehmen gehörende Video-Plattform Youtube zahlen die Millionenstrafe, teilte die US-Kartellbehörde FTC mit. Die Zahlung ist demnach Teil eines Vergleichs zwischen den Firmen einerseits sowie der FTC und der New Yorker Generalstaatsanwaltschaft andererseits.

US-Gesetz verbietet Einsatz von Cookies

Den beiden Internetfirmen wird vorgeworfen, mit Hilfe sogenannter Cookies Informationen über Nutzer von Youtube-Kinderkanälen gesammelt zu haben, ohne zuvor die Erlaubnis der Eltern einzuholen. Ziel war demnach, auf Basis der Daten gezielte Werbeanzeigen verbreiten zu können und damit Geld zu verdienen.

Damit verstießen Google und Youtube nach Ansicht der Behörden gegen ein Gesetz aus dem Jahr 1998. Dieses verbietet es, Daten von Kindern unter 13 Jahren zu sammeln. 2013 wurde das Gesetz um den Zusatz ergänzt, dass diese Regelung auch für Cookies gilt. Das sind Softwareinstrumente, mit denen Internetseiten zurückverfolgen können, wofür sich ihre Nutzer interessieren. Die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James warf Google und Youtube Machtmissbrauch vor.

Youtube bemüht sich

Die FTC bezeichnete die 170 Millionen Dollar als Rekordstrafe - Google verbuchte allerdings allein im vergangenen Quartal einen Gewinn von knapp 9,95 Milliarden Dollar. Die "dürftige" Entschädigungssumme sende das Signal, das ein "politisch mächtiger Konzern" bei Gesetzesbrüchen keine schweren finanziellen Konsequenzen zu befürchten habe, erklärte Verbraucherschützer Jeff Chester vom Center for Digital Democracy.

Google bemüht sich um Schadensbegrenzung: Das auf den einzelnen Nutzer zugeschnittene Schalten von Anzeigen werde bei diesen Videos komplett eingestellt, erklärte Youtube-Chefin Susan Wojcicki. Zudem kündigte sie einen 100-Millionen-Dollar-Fonds zur Schaffung von neuen und "durchdachten" Inhalten für Kinder an.

nob/qu (afp, rtr, dpa)

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