1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Streichquartett-Projekt I: Von Berlin zur Westküste

Carla Gehrmann-Zellen4. November 2009

Das Streichquartett gilt vielen Musikliebhabern als Königin der Komposition, und somit wurde dieser Königin beim Beethovenfest Bonn die entsprechende Reverenz erwiesen.

Das Kuss Quartett (Quelle: Beethovenfest, Boris Streubel)
Das Kuss QuartettBild: Boris Streubel

Zum "Streichquartett-Projekt" genannten Themenzyklus gastierten vier international renommierte Streichquartette aus drei Kontinenten: Das Australian String Quartet, das Pacifica Quartet aus den USA, das Pavel Haas Quartett aus Tschechien und das Kuss Quartett aus Berlin.

Die jungen Musikerinnen und Musiker präsentierten Werke aus dem Quartettrepertoire vom 18. Jahrhundert bis heute. Zusätzlich spielte jedes Quartett das Werk eines Komponisten aus seiner jeweiligen Heimat.

Kuss Quartett

Das Kuss Quartett eröffnete den Konzertreigen mit dem Streichquartett B-Dur KV 458, dem "Jagd-Quartett", von Wolfgang Amadeus Mozart. Es verdankt seinen Namen dem an den Hornruf eines Jägers erinnernden Thema des ersten Satzes.

Anschließend spielte das Kuss Quartett einen weiteren Klassiker, das Streichquartett Nr. 3 B-Dur op. 67 von Johannes Brahms. Es ist eines von nur drei Streichquartetten, die Brahms jemals schrieb. Mit spontaner Musikalität interpretierte das Kuss Quartett die Werke überzeugend und mit kernigem, immer transparentem Klang.

Das Pacifica QuartetBild: beethovenfest.de

Pacifica Quartet

Den zeitgenössischen zweiten Teil des Konzerts gestaltete das Pacifica Quartet mit einem Werk des amerikanischen Komponisten George Crumb (geb. 1929): "Black Angels – Thirteen Images From the Dark Land for Electric String Quartet". Crumb schrieb das Stück als Reaktion auf den Vietnamkrieg. In der Partitur notierte er: "Vollendet Freitag, den 13. März 1970 in Zeiten des Krieges." Es ist eine mystisch-spirituelle Musik über das Dunkle, das Abgründige in der Welt, eine Musik über Gott und Teufel, über gefallene Engel, eine Musik, die durch elektrische Verstärkung an Nachdruck gewinnt. Das Pacifica Quartet, das sich besonders auch für zeitgenössische Musik engagiert, spielte das klanglich raffinierte Werk mit größter Präzision und beklemmender Intensität.

Programm:

Wolfgang Amadeus Mozart:

Quartett für 2 Violinen, Viola und Violoncello B-Dur KV 458 (»Jagd-Quartett«)

Johannes Brahms:

Quartett für 2 Violinen, Viola und Violoncello Nr. 3 B-Dur op. 67

George Crumb:

»Black Angels - Thirteen images from the dark land« for Electric String Quartet

Ausführende:

Kuss Quartett

Pacifica Quartet

Aufgeführt am 18. September 2009 im Beethoven-Haus in Bonn und aufgenommen von der Deutschen Welle