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Streik bei Boeing beendet: Arbeiter nehmen Angebot an

5. November 2024

Zehntausende Boeing-Arbeiter hatten seit Mitte September die Arbeit niedergelegt. Nun hat die Gewerkschaft IAM dem US-Flugzeugbauer genug Zugeständnisse abringen können, um den wochenlangen Streik zu beenden.

Nach dem Ende des Streiks bei dem US-Flugzeugbauer Boeing liegen sich der Gewerkschaftspräsident Jon Holden und ein Gewerkschaftsmitglied in den Armen
Freude bei Gerwerkschaftschef Jon Holden und den Mitarbeitenden: Die Boeing-Beschäftigten bekommen 38 Prozent mehr Lohn über vier JahreBild: Lindsey Wasson/AP Photo/picture alliance

Nach mehr als sieben Wochen ist der Streik von Zehntausenden Arbeitern von Boeing in den USA vorbei. Die Beschäftigten haben das jüngste Angebot des Flugzeugbauers mit einem Einkommensplus von 38 Prozent über eine Laufzeit von vier Jahren angenommen. Damit werden rund 33.000 Boeing-Beschäftigte aus der Gegend von Seattle wieder an die Arbeit zurückkehren.

Es war bereits das dritte Angebot des Unternehmens, das die Gewerkschaft den Beschäftigten zur Abstimmung vorgelegt hatte. Der Vorschlag des US-Flugzeugbauers wurde mit einer Mehrheit von 59 Prozent akzeptiert. Mit dem neuen Vertrag bekommen die Arbeiter auch eine Einmalzahlung von 12.000 Dollar (rund 11.000 Euro). Den Erhalt von Bonuszahlungen, die ursprünglich abgeschafft werden sollten, hatte die Gewerkschaft schon beim zweiten Angebot ausgehandelt.

Die Boeing-Arbeiter konnten auch verbesserte Bonuszahlungen erwirken (Archivbild)Bild: Manuel Valdes/AP/picture alliance

Im vergangenen Jahrzehnt hatten die Boeing-Arbeiter mehrere Nullrunden akzeptiert und wollten nun eine deutliche Erhöhung erreichen. Das Unternehmen kündigte vor einigen Wochen an, zehn Prozent der Arbeitsplätze zu streichen. Der Abbau dürfte rund 17.000 Jobs treffen.

Streik legte 737-Produktion lahm

Durch den Mitte September begonnenen Streik im Nordwesten der USA wurde die Produktion von Boeings Bestseller-Modell 737 sowie des Langstreckenjets 777 lahmgelegt. Das hat das Unternehmen mehr als eine Milliarde Dollar gekostet. Zudem dürfte der Flugzeugbauer damit noch weiter in Rückstand mit den Auslieferungen geraten.

Nach einer Pannenserie drohte der Streik die Krise von Boeing noch weiter zu vertiefen. Zuletzt geriet das Qualitätsmanagement in den Fokus, nachdem im Januar bei einer so gut wie neuen Boeing 737-9 Max von Alaska Airlines im Steigflug ein Rumpffragment herausgebrochen war.

Nur durch glückliche Umstände wurde niemand ernsthaft verletzt. Unfallermittler kamen zu dem Schluss, dass bei der ausgelieferten Maschine vier Befestigungselemente an dem Rumpfteil fehlten. Boeing konnte auf Anfrage von Behörden keine Unterlagen zu den Montagearbeiten liefern.

ch/pg (afp, dpa, rtr)