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Streik legt Lufthansa-Betrieb weitgehend lahm

7. Februar 2024

Bei Deutschlands größter Airline fällt der Großteil der Flüge an diesem Mittwoch aus. Grund ist ein Warnstreik des Bodenpersonals, zu dem die Gewerkschaft Verdi aufgerufen hat. Mehr als 100.000 Reisende sind betroffen.

Deutschland | Verdi-Warnstreik des Lufthansa-Bodenpersonals – München
Stillstand: Die meisten Lufthansa-Maschinen bleiben an diesem Mittwoch am BodenBild: Sven Hoppe/dpa/picture alliance

Passagiere werden gebeten, nur dann zum Flughafen zu kommen, wenn ihr Flug nicht annulliert worden sei. "Aufgrund des Streiks sind die Umbuchungsschalter leider nicht besetzt", teilt die Lufthansa auf ihrer Website mit.

Der von Verdi ausgerufene Streik hat an den Lufthansa-Standorten Frankfurt, München, Hamburg, Berlin und Düsseldorf um 4.00 Uhr (MEZ) begonnen und wird bis Donnerstag um 7.10 Uhr andauern. Die Lufthansa erklärte, von dem Streik seien Tausende Flüge und insgesamt mehr als 100.000 Passagiere betroffen.

12,5 Prozent mehr Lohn

Verdi fordert für die rund 25.000 Lufthansa-Beschäftigten am Boden 12,5 Prozent mehr Gehalt und mindestens 500 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem soll es eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro geben. Lufthansa-Personalverstand Michael Niggemann bedauerte die nach seinen Worten frühe Eskalation nach nur zwei Verhandlungsrunden. Die Lufthansa habe während des vergangenen Treffens ein aus seiner Sicht gutes Angebot vorgelegt mit einer Gehaltssteigerung von 13 Prozent über die nächsten drei Jahre.

Laut Lufthansa trifft der Streik etwa 100.000 Passagiere Bild: Sven Hoppe/dpa/picture alliance

Vertreter der Gewerkschafti übten dagegen Kritik an dem Angebot des Konzerns. "Die Lufthansa hat zwar in der letzten Runde ein Angebot vorgelegt, das ist aber nicht nur unzureichend, es ist auch spalterisch", sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle. "Wir setzen jetzt mal darauf, dass dieser erstmalige Warnschuss bei der Lufthansa auch Eindruck bringt und dass wir in den nächsten Verhandlungen mehr Bewegung in die Tarifverhandlungen bringen."

"Können auch länger"

Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky sagte, die Streikbereitschaft am Boden sei in den vergangenen 20 Jahren noch nie so hoch gewesen wie jetzt. Von dem Warnstreik gehe ein eindeutiges Signal an den Vorstand: "Wir können auch länger, wenn ihr uns dazu auffordert." Reschinsky hielt dem Management vor, die eigenen Leute respektlos zu behandeln. Er sagte: "Die Zweiklassengesellschaft zwischen fliegendem Personal und Boden muss endlich beendet werden." 

haz/gri (rtr, afp, dpa)

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