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Streiks behindern Bahn und Lufthansa

6. September 2014

Ein Warnstreik der Lokführer hat den Zugverkehr in weiten Teilen Deutschlands lahmgelegt. Am Samstagmorgen ging auf vielen Strecken nichts mehr. Wenige Stunden zuvor war die Lufthansa bestreikt worden.

Deutsche Bahn Warnstreik der Lokführer 06.09.2014
Bild: picture-alliance/dpa/S. Kahnert

Ein dreistündiger Warnstreik der Lokführer hat am Samstagmorgen weite Teile des Zugverkehrs in Deutschland lahmgelegt. Rund 1000 Züge fielen aus oder fuhren mit
langer Verspätung ab. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hatte zu der Arbeitsniederlegung im laufenden Tarifkonflikt mit der Bahn aufgerufen.

Besonders betroffen: Der Norden und der Osten

Betroffen waren Regional- und Fernzüge, die S-Bahnen in Berlin und Hamburg sowie der Güterverkehr, wie der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky in Berlin sagte. Die Deutsche Bahn bestätigte dies. Die Schwerpunkte des Streiks lagen nach ihren Angaben im Norden Deutschlands, in Berlin, in der Region Leipzig sowie punktuell in Nordrhein-Westfalen und Bayern. Auch in Niedersachsen und Bremen blieben Fernreisezüge während des Streiks in den Bahnhöfen stehen.

Die Bahn setzte in den Zügen und auf den Bahnhöfen mehrere Hundert Mitarbeiter zur Verstärkung ein - vor allem beim Service-Personal, den Betriebszentralen und Transportleitungen sowie bei der Reisenden-Information. Bereits am vergangenen Montag hatte ein Warnstreik die Fahrpläne durcheinandergewirbelt.

Die GDL will mit den Streiks ein besseres Tarifangebot von der Bahn erzwingen. Die Gewerkschaft verlangt fünf Prozent mehr Geld und eine um zwei Stunden verkürzte Wochenarbeitszeit. Sie erhebt ihre Forderungen auch für Zugbegleiter und andere Beschäftigte in den Zügen. Damit tritt sie in Konkurrenz zur Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG).

Flugbetrieb normalisiert sich wieder

Am Freitagabend hatte es auch bei der Lufthansa einen Streik gegeben. Nach dem sechsstündigen Ausstand der Lufthansa-Piloten läuft der Flugbetrieb am Frankfurter Flughafen inzwischen aber wieder weitgehend planmäßig. "Die Gäste, die gestern nicht wegkamen, können heute fliegen", sagte ein Lufthansa-Sprecher. Allerdings musste die größte deutsche Airline am Samstag 24 Flüge von und nach Italien streichen: Die italienischen Fluglotsen haben einen vierstündigen Streik angekündigt.

Insgesamt waren am Freitag durch den Ausstand der Piloten 218 Flüge ausgefallen, 26.000 Passagiere waren an Deutschlands größtem Airport von den Streichungen betroffen. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hatte von 17.00 bis 23.00 Uhr Kurz- und Mittelstreckenflüge bestreikt, die von Frankfurt abgehen. Hintergrund ist der seit längerem schwelende Tarifkonflikt. Dabei geht es um die Übergangsversorgung, die Lufthansa-Piloten in ihrem Vorruhestand erhalten.

haz/ gmf (rtr, dpa)

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