Streiks bei deutscher Schifffahrt
15. August 2013Am Donnerstag haben rund 450 Schleusenwärter im Norden Deutschlands die Arbeit niedergelegt. Betroffen waren Schleusen in Berlin, Brandenburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Dort blieben alle Schleusentore geschlossen, die Schifffahrt musste zum größten Teil eingestellt werden.
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hatte zu dem Streik aufgerufen, weil sie wegen einer geplanten Verwaltungsreform bei den Wasser- und Schifffahrtsämtern um den Wegfall von 3000 Arbeitsplätzen fürchtet. Das wäre jeder vierte von insgesamt 12.000 Arbeitsplätzen.
Sollte das zuständige Bundesverkehrsministerium nicht auf die Forderungen der Streikenden reagieren, so Verdi-Sprecher Manfred Loos, könnte es zu einem bundesweiten Streik kommen, der die gesamte deutsche Binnenschifffahrt lahmlegen würde. Loos am Donnerstag: "Wir hoffen, dass Bundesverkehrsminister Ramsauer an den Verhandlungstisch kommt."
Weitere Streiks geplant
Während am Nord-Ostsee-Kanal, der am dichtesten befahrenen künstlichen Wasserstraße der Welt, und in Mecklenburg-Vorpommern auch am morgigen Freitag gestreikt wird, ist für die kommende Woche eine Ausdehnung des Arbeitskampfes geplant: Dann wird von Dienstag bis Donnerstag in Niedersachsen und Bremen nicht geschleust. Außerdem werden auch in Nordrhein-Westfalen, wo es besonders viele Kanäle gibt, auf denen dichter Verkehr herrscht, die Schleusenwärter ihre Arbeit niederlegen.
dk/kle (dpa)