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Politik

Streit mit USA: Philippinen rudern zurück

21. Oktober 2016

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hatte in Peking lauthals die "Trennung" von den USA verkündet. Nun müht sich die Führung in Manila offenbar um Mäßigung.

Philippinischer Präsident Rodrigo Duterte zu Besuch in China
Bild: Picture-Alliance/dpa/T. Lozano Picture-Alliance/dpa/T. Lozano Picture-Alliance/dpa/H. H. Young

Nach der neuen Breitseite des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte (Artikelfoto) gegen die USA kommen aus Manila auffällig viele versöhnliche Töne. Während Duterte bei seinem Besuch in China in seiner gewohnt polemischen Art den Abschied aus dem langjährigen, engen Bündnis mit den Vereinigten Staaten bekanntgegeben hatte, bemühte sich sein Sprecher am Freitag um Mäßigung. 

Vertragstreu?

Man werde "keine Verträge und Abkommen mit alten Verbündeten brechen", sagte Ernesto Abella. Es gehe dem Präsidenten lediglich darum, die Philippinen aus der Abhängigkeit von den USA und dem Westen zu lösen und "die wirtschaftlichen und militärischen Beziehungen mit den asiatischen Nachbarn" in ein neues Gleichgewicht zu bringen. Es gehe dabei um China, Japan und Südkorea, so Abella.           

"Wir werden weiter Beziehungen zum Westen unterhalten, aber wir wollen engere Integration mit unseren Nachbarn", beteuerte auch Handelsminister Ramon Lopez. Er sagte dem US-Sender CNN: "Natürlich werden wir nicht Handel und Investitionen mit dem Westen stoppen, vor allem nicht mit den USA." 

Philippinens Präsident Duterte nähert sich China und Russland an

02:15

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Duterte hatte bei dem Staatsbesuch in China gesagt: "Ich gebe an diesem Ort meine Trennung von den Vereinigten Staaten bekannt." Vor Wirtschaftsvertretern in Peking sprach Duterte von einer sowohl "militärischen" als auch "wirtschaftlichen Trennung", führte aber nicht weiter aus, was damit gemeint ist. Duterte macht seit seinem Amtsantritt Ende Juni weltweit Schlagzeilen - meist mit rüden Äußerungen. US-Präsident Barack Obama bezeichnete er etwa als Hurensohn. Der ließ daraufhin ein geplantes bilaterales Treffen mit Duterte am Rande einer Konferenz in September platzen.

USA brüskiert 

Die US-Regierung forderte nach dem Auftritt Dutertes in Peking eine Klarstellung. Es sei nicht klar, was dies mit all seinen Auswirkungen bedeute, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, John Kirby, in Washington. Nicht nur die USA, sondern auch viele andere Verbündete seien über solche Aussagen verwirrt. Man wolle wissen, wo dies hinführe.

Der stellvertretende Außenminister Daniel Russell werde bei seiner lange zuvor geplanten Reise nach Manila am kommenden Wochenende ebenfalls eine Erklärung einfordern. Kirby betonte jedoch, Washington stünde weiterhin zu dem Verteidigungspakt mit den Philippinen. "Daran hat sich nichts geändert." Ein US-Zerstörer manövriere nahe umstrittener Inseln im Südchinesischen Meer, die von China beansprucht würden, teilte das Pentagon mit. Eine Routineübung, hieß es.   

SC/uh (rtre, afpe, dpa)

 

 

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