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Streit um Kasachstan-Artikel in fünf westlichen Zeitungen

25. Oktober 2004

Bonn, 24.10.2004, DW-RADIO / Russisch

Die Abgeordneten des Unterhauses des kasachischen Parlaments von der Kommunistischen Partei, Serikbolsyn Abdildin und Tolen Tochtasynow, haben an den Generalstaatsanwalt, den Vorsitzenden des Komitees für Staatssicherheit und den Außenminister eine offizielle Anfrage mit der Bitte gerichtet, zu klären, wer die PR-Artikel über Kasachstan in fünf großen amerikanischen und westeuropäischen Zeitungen finanziert hat.

Der Abgeordneten-Anfrage zufolge erschienen in Anzeigen-Spalten der Zeitungen "The Wall Street Journal", "International Herald Tribune", "Frankfurter Allgemeine Zeitung", "Financial Times" und "Le Monde" Artikel, in denen über den Sieg der Demokratie in Kasachstan bei den Parlamentswahlen berichtet wird. So seien die Wahlen "fair und transparent" verlaufen. Die genannten Artikel seien auf Anweisung des Senats der Republik Kasachstan veröffentlicht worden.

Der Leiter des Apparats des Senats, Erschan Utembajew, sagte aber, das Oberhaus des Parlaments habe keine Publikationen in der westlichen Presse veröffentlicht und finanziert. Erschan Utembajew zufolge wurden die Artikel in den fünf großen westlichen Zeitungen von "unbekannten Gönnern der Republik Kasachstan" verfasst und veröffentlicht.

Der Führer der Kommunistischen Partei Kasachstans, Serikbolsyn Abdildin, sagte in einem Gespräch mit der Deutschen Welle, die Veröffentlichung dieser PR-Artikel habe Schätzungen zufolge fast eine Million US-Dollar gekostet. In diesem Zusammenhang stellen Serikbolsyn Abdildin und Tolen Tochtasynow in ihrem Schreiben die Frage, ob nicht nach einer gewissen Zeit jene unbekannten "Freunde Kasachstans" negative von Präsident Nursultan Nasarbajew unterschriebene Artikel in der Weltpresse veröffentlichen könnten.

Bisher haben die Behörden des Landes zu den Fragen der oppositionellen Parlamentsabgeordneten nicht Stellung genommen. (MO)