1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Streit um Statue im Senegal

5. Januar 2010

Die Kontroverse um den Bau einer Monumentalstatue in Dakar ist zum Jahreswechsel in Gewalt umgeschlagen. Auslöser der Proteste war ein Vergleich des Präsidenten zwischen dem Denkmal und dem Kreuz in christlichen Kirchen.

Denkmal der Afrikanischen Wiedergeburt im Senegal (Foto: AP)
Erhebt sich über Müllbergen: die Statue der Afrikanischen WiedergeburtBild: AP

In der senegalesischen Hauptstadt Dakar lässt Präsident Abdoulaye Wade derzeit eine gigantisches Denkmal errichten. In seiner Größe erinnert das Monument an die US-amerikanische Freiheitsstatue in New York, die es sogar noch um einige Meter überragen wird. Noch stehen Kräne an der Baustelle, am Objekt befinden sich Gerüste. Doch die Figuren sind bereits deutlich zu erkennen: Das riesige Denkmal zeigt einen Mann, der auf dem einen Arm ein Kind trägt und im anderen Arm eine Frau hält. "Monument de la Renaissance africaine" hat Präsident Wade das Denkmal bereits vor seiner Fertigstellung getauft, "Monument der Afrikanischen Renaissance".

Die Statue soll im April 2010 fertiggestellt werden.Bild: AP

Muslime verletzt

Das Bauwerk, das 2010 fertiggestellt werden soll, sorgt seit längerem für Streit im Senegal. Zum einen kritisieren viele die hohen Baukosten von mehr als 20 Millionen Dollar. Zum anderen bezeichnen islamische Religionsvertreter die bildliche Darstellung als unislamisch und gotteslästerlich. Präsident Wade, der selbst Muslim ist und den Bau verantwortet, wies die Kritik zurück: die Imame wehrten sich ja auch nicht dagegen, dass in christlichen Kirchen Darstellungen eines am Kreuz hängenden Menschen verehrt würden.

Christen empört

Präsident Wade sorgt mit der Statue für heftige DiskussionenBild: PA/dpa

Der katholische Erzbischof von Dakar, Kardinal Theodore-Adrien Sarr, bezeichnete die Äußerungen des Präsidenten als skandalös. Es sei unverzeihlich, wenn das Staatsoberhaupt die religiösen Gefühle der Christen mit unangemessenen Vergleichen verletze. Es gebe keinen Zusammenhang zwischen dem Denkmal und den religiösen Darstellungen in Kirchen. Der Präsident soll sich inzwischen bei den Christen für seine Äußerungen entschuldigt haben.

Autorin: Katrin Ogunsade (rtf, kna)

Redaktion: Christine Harjes