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Studie: Die Schutzmaske schützt tatsächlich

8. Juni 2020

Früher als andere Städte und Regionen setzte Jena eine Maskenpflicht gegen das Coronavirus durch. Wissenschaftler verglichen nun die Infektionszahlen dort mit denen von Kommunen, die erst später dergestalt reagierten.

Die Figuren der Jenaer Bronzeplastik "Tanzende Mädchen" mit zeittypischen "Applikationen" (Foto: picture-alliance/dpa/S. Willnow)
Die Figuren der Jenaer Bronzeplastik "Tanzende Mädchen" mit zeittypischen "Applikationen" (Foto von Anfang April) Bild: picture-alliance/dpa/S. Willnow

Eine Studie hat die Schutzwirkung von Masken gegen das Coronavirus bestätigt. Die allgemeine Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, zum Beispiel beim Einkaufen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln, trage offenbar deutlich zur Eindämmung der Corona-Pandemie bei, teilte die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz mit. Wissenschaftler von vier Universitäten - neben Mainz auch Darmstadt, Kassel und Sønderborg in Dänemark - verglichen dafür die Entwicklung der Infektionszahlen im thüringischen Jena mit denen vergleichbarer Städte, wo die Maskenpflicht erst später eingeführt wurde.

Maskenpflicht in Jena schon ab 6. April 

Jena hatte als erste Großstadt bereits am 6. April das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes zur Pflicht gemacht und damit wesentlich früher als alle anderen Landkreise und kreisfreien Städte Deutschlands. Daraufhin stieg die Zahl der registrierten Infektionen in Jena nur noch schwach.

Nicht von der Maskenpflicht ausgenommen: der Bundestagsabgeordnete Christoph Matschie (SPD) bei der Maifeier in JenaBild: picture-alliance/dpa/B. Schackow

Nach den Berechnungen der Forscher "tut sich eine signifikante Kluft zwischen den Fallzahlen in Jena und der Vergleichsgruppe ohne Maskenpflicht auf". 20 Tage nach der Einführung der Maskenpflicht in Jena sei die Gesamtzahl der dort registrierten COVID-19-Fälle lediglich um 16 gestiegen, im Vergleichsmodell hingegen um mehr als 60.

Auch Vergleichzahlen aus Kreis Heinsberg 

In einem zweiten Schritt verglichen die Forscher die Entwicklung der Fallzahlen in den Städten und Kreisen, welche die Maskenpflicht zum 22. April eingeführt hatten, mit den Fallzahlen der Kommunen, die die Maskenpflicht erst zum 27. April oder später einführten. Darunter waren Darmstadt, Magdeburg, Rostock wie auch der zu Beginn der Pandemie besonders stark betroffene Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen. Auch hier zeigen sich signifikante Unterschiede.

"Zusammenfassend kann man sagen, dass die Einführung der Maskenpflicht in den jeweiligen Kreisen zu einer Verlangsamung der Ausbreitung von COVID-19 beigetragen hat", so Klaus Wälde von der Universität Mainz. Dieses Ergebnis stimmt mit der Einschätzung von Epidemiologen und Virologen überein, wonach ein Mund-Nasen-Schutz den Luftstrom beim Sprechen hemmt und dadurch die Übertragung infektiöser Partikel eingedämmt wird. Die Wissenschaftler-Gruppe will nun weiter der Frage nachgehen, welche der vielen Anti-Corona-Maßnahmen den größten Effekt bei der Eindämmung der Infektionszahlen hatten, so Wälde weiter.

sti/AR (afp, epd)

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