Studie: CO2-Ausstoß hat auch 2019 zugenommen
4. Dezember 2019Der weltweite Ausstoß von klimaschädlichem CO2 hat einer Studie zufolge auch in diesem Jahr weiter zugenommen. Der internationale Forscherverbund Global Carbon Project prognostizierte am Rande der UN-Klimakonferenz in Madrid einen Anstieg der weltweiten CO2-Emissionen um 0,6 Prozent für 2019. Das ist zwar weniger als in den beiden Vorjahren, aber immer noch zu viel, um die Erderwärmung zu begrenzen.
Verlangsamtes Wirtschaftswachstum bremst (etwas)
Das UN-Umweltprogramm (Unep) hatte in der vergangenen Woche angemahnt, die weltweiten Treibhausgas-Emissionen zwischen 2020 und 2030 jährlich um 7,6 Prozent zurückzufahren. Anderenfalls werde das im Pariser Klimaabkommen formulierte Ziel verpasst, die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.
Der verlangsamte Anstieg der CO2-Emissionen im Jahr 2019 ist nach Einschätzung der Forscher vom Global Carbon Project unter anderem auf das verlangsamte Wirtschaftswachstum und eine geringere Kohlenutzung in den USA und der EU zurückzuführen. Stattdessen sei aber mehr Erdöl und vor allem mehr Erdgas genutzt worden.
168 Millionen bedürftige Menschen
Laut einer neuen Analyse der Vereinten Nationen werden im kommenden Jahr so viele Menschen wie nie seit dem Zweiten Weltkrieg auf humanitäre Hilfe angewiesen sein - bedingt nicht nur durch Konflikte, sondern auch durch den Klimawandel. Die UN schätzen die Zahl der Bedürftigen auf 168 Millionen - das ist etwa jeder 45. Mensch auf der Welt. In diesem Jahr waren nach Angaben des UN-Nothilfebüros (Ocha) 146 Millionen Menschen betroffen. Humanitäre Hilfe umfasst etwa Lebensmittel, Unterkünfte, ärztliche Behandlung oder Notschulen.
"Die Lage wird sich noch verschlimmern, wenn wir uns nicht besser um die Folgen des Klimawandels und die Ursachen von Konflikten kümmern", sagte Nothilfekoordinator Mark Lowcock in Genf. Die Vereinten Nationen wollen sich auf die Hilfe für 109 Millionen Menschen konzentrieren, die anderen werden durch internationale Organisationen außerhalb den Vereinten Nationen oder bilaterale Hilfe versorgt. Dafür brauchen sie rund 29 Milliarden Dollar (gut 26 Milliarden Euro).
Die 25. UN-Klimakonferenz hat am Montag in Madrid begonnen. Umweltorganisationen dringen darauf, dass zumindest einige der Länder mit dem größten CO2-Ausstoß eine Anhebung ihrer Klimaschutzziele fest zusagen. Weitere Knackpunkte sind Hilfen für die Entwicklungsländer bei der Bewältigung klimabedingter Schäden sowie konkrete Regeln zur Einbeziehung des Emissionszertifikatehandels in die internationalen Klimaschutzbemühungen.
sti/ww (afp, dpa)