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Stuhec und Feuz rasen zu WM-Gold

12. Februar 2017

Die WM-Sieger der alpinen Königsdisziplin kommen aus der Schweiz und aus Slowenien. Mit Beat Feuz gewinnt ein Favorit, mit Ilka Stuhec musste man nicht rechnen. Viktoria Rebensburg enttäuscht, Andreas Sander erfreut.

St. Moritz Alpine Skiweltmeisterschaft  Beat Feu
Der Kugelblitz gewinnt sein Heimspiel: Beat Feuz ist Abfahrts-WeltmeisterBild: Getty Images/AFP/J. Klamar

Mitfavorit Beat Feuz aus der Schweiz hat dem Druck standgehalten und bei der Heim-WM in St. Moritz Gold in der Abfahrt gewonnen. Einen Tag nach seinem 30. Geburtstag siegte er in einem packenden Rennen, das wegen Nebels von Samstag auf Sonntag verschoben worden war, vor Super-G-Weltmeister Erik Guay aus Kanada (+0,12 Sekunden zurück). Bronze holte sich vor mehr als 30.000 Zuschauern der Österreicher Max Franz (+0,37). "Unglaublich", sagte Feuz, dem der Schweizer Tennis-Star Roger Federer bei seiner Premiere als Zuschauer bei einem Ski-Rennen die Daumen gedrückt hatte.

Eine ausgezeichnete Leistung zeigten die deutschen Starter. Andreas Sander belegte nach besten Zwischenzeiten im oberen Teil am Ende Rang acht - nur 0,19 Sekunden fehlten ihm zu einer Medaille. Es war die beste Leistung eines deutschen Abfahrers seit 2001, als Florian Eckert bei der WM in St. Anton sensationell Bronze gewonnen hatte. Dennoch war Sander, im Super-G am Dienstag Siebter, im Ziel nicht ganz zufrieden. "Es wäre mehr drin gewesen, da muss man sich natürlich kurz ärgern", sagte er.

Nah dran an einer Medaille: "Flachlandtiroler" Andreas Sander Bild: Getty Images/A. hassenstein

Eine bemerkenswerte Fahrt zeigte auf der wegen Nebels um den "Freien Fall" verkürzten "Corviglia" auch WM-Debütant Thomas Dreßen. Er belegte knapp hinter Olympiasieger Matthias Mayer aus Österreich Rang zwölf (+0,88) und war dabei schneller war als Top-Fahrer wie Dominik Paris aus Italien oder der Österreicher Hannes Reichelt.

An Feuz aber kamen sie alle nicht mehr heran. "Es ist eine geniale Fahrt gewesen", sagte der neue Weltmeister, der wegen seiner Leibesfülle "Kugelblitz" genannt wird. Er trat die Nachfolge seines Landsmanns Patrick Küng an, der mit 0,39 Sekunden Rückstand und zeitgleich mit dem Norweger Kjetil Jansrud Rang vier belegte. Bei der WM 2015 hatte Feuz Bronze gewonnen.

Rebensburg ratlos

Hoch die Hände! Siegerin Ilka Stuhec (M.), Stephanie Venier (l.), Lindsay VonnBild: Getty Images/AFP/D. Dilkoff

Nach dem Frauenrennen hob Viktoria Rebensburg ratlos die Arme und blickte wie versteinert den Berg hinauf. Während die neue "Speed Queen" Ilka Stuhec nur ein paar Meter von der enttäuschten deutschen Medaillenhoffnung entfernt völlig ausgelassen ihren Abfahrtstriumph feierte, schob Rebensburg nach ihrem Debakel Frust. Nur Platz elf statt Edelmetall - "eine Erklärung dafür habe ich gerade nicht", sagte die beste deutsche Ski-Rennläuferin geschockt. Rebensburg hatte einen Rückstand von 1,25 Sekunden.

Stuhec dagegen krönte sich als Nachfolgerin ihrer großen Landsfrau Tina Maze, die kürzlich ihren endgültigen Rücktritt bekanntgegeben hatte, in überragender Manier zur Ski-Königin von St. Moritz. "Das ist sehr emotional, ich werde den Rest des Tages weinen", sagte sie völlig überwältigt. Die 26-Jährige verwies die überraschend starke Österreicherin Stephanie Venier (0,40 Sekunden zurück) auf Platz zwei. Dritte wurde Lindsey Vonn (0,45), die Weltmeisterin und Olympiasiegerin der Jahre 2009 und 2010. Mit 32 Jahren und 117 Tagen ist sie die älteste Medaillengewinnerin der alpinen WM-Geschichte. "Nach meiner Verletzung ist das wie Gold für mich", sagte die Amerikanerin.

Das war nichts! Viktoria Rebensburg muss jetzt auf den Riesenslalom hoffenBild: Getty Images/AFP/F. Coffrini

Rebensburg brauchte eine Weile, bis sie sich wieder gefasst hatte. "Es waren schon ein paar kleinere Fehler drin. Aber dass es so ein großer Rückstand ist, überrascht mich selber ein bisschen", sagte sie. Im Riesenslalom am Donnerstag hat die 27-Jährige ihre dritte und letzte Medaillenchance. "Ich fühle mich wieder sehr wohl im Riesenslalom und freue mich darauf", sagte sie kämpferisch. Dabei hatte Rebensburg mit Startnummer 13 schon in der Abfahrt ins Glück rasen wollen. Nach Platz vier im Super-G sah sie sich "voll dabei" im Kreise der Favoritinnen, der nach Rücktritten und Verletzungen ausgedünnt war. Auch das Material - Rebensburg fährt dieselbe Ski-Marke wie Stuhec - passte. Doch dann zeigte sie auf der "Engiadina" eine verkorkste Fahrt.

 

to/og (sid, dpa)

 

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