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Katastrophe

"Harvey" bleibt - Trump kommt

29. August 2017

Der Großraum der texanischen Millionenstadt Houston gleicht einer Seenlandschaft. Es regnet weiter, die Pegel steigen immer höher. Jetzt verschärft ein Dammbruch die Lage. Und auch der Präsident ist angekommen …

USA Tropensturm Harvey in Texas- Rettungsaktion
Bild: picture-alliance/Newscom/Texas National Guard/Lt. Z. West

Nach dem Dammbruch im Kreis Brazoria südlich von Houston haben die Behörden im US-Bundesstaat Texas alle betroffenen Anwohner zur sofortigen Evakuierung aufgefordert. "Sofort raus jetzt!!", schrieb die Verwaltung im Kurzbotschaftendienst Twitter. 

Der Damm an den Columbia-Seen habe unter dem Druck der Wassermassen nachgegeben. Ein Richter habe eine verbindliche Evakuierungsanordnung für alle Anwohner erlassen, teilte der Landkreis in einer Erklärung mit. Es gebe nur eine einzige Straße, über welche die Gegend verlassen werden könne, und auch diese Straße könnte bald überschwemmt sein. Die Großstadt Houston ist von dem Dammbruch nicht unmittelbar betroffen.

Solidaritätsbesuch des Präsidenten

Inzwischen ist US-Präsident Donald Trump zu einem Besuch im Katastrophengebiet eingetroffen, er reiste in die texanische Stadt Corpus Christi. Bereits von Washington aus hatte er den Betroffenen rasche Hilfe zugesichert.

Ankunft der Trumps in Corpus ChristiBild: Reuters/C. Barria

Er gehe davon aus, dass der Wiederaufbau nach den Überflutungen teuer werde. Er sei in dieser Frage in Kontakt mit dem Kongress. "Wir müssen sehen, was wir für die Menschen in Texas tun können", sagte Trump. Dies gelte auch für die Bewohner von Louisiana. Der Präsident sprach den Menschen zugleich Mut zu: "Wir werden das überstehen. Wir werden gestärkt daraus hervorgehen und glaubt mir, wir werden größer, besser, stärker sein als jemals zuvor."

Vor dem Abflug Richtung Texas: Melania Trump zieht auf Twitter mit "Sturm-Stilettos" Spott auf sichBild: Getty Images/A. Wong

Entspannung nicht in Sicht

Die Folgen der seit Tagen immer wieder aufkommenden Sturzregenfälle und der daraus folgenden Überflutungen sind noch unklar. Mancherorts stehen die Häuser bis zum Dach unter Wasser, Straßen glichen Kanälen, vielerorts ist der Strom weg. Besonders betroffen von Tropensturm "Harvey" ist der Großraum Houston mit insgesamt 6,5 Millionen Menschen. Über die genaue Zahl der Todesfälle in Texas herrscht Unklarheit. Offiziell bestätigt wurden bislang drei Tote. US-Medien meldeten aber höhere Zahlen. Regionale Sender berichteten von mindestens neun Toten. Tausende Menschen suchen weiter Zuflucht in Notunterkünften während Rettungskräfte sich mit Booten durch die braunen Wassermassen kämpfen, um festsitzende Menschen aus ihren Häusern zu befreien und in Sicherheit zu bringen. Pro Stunde gingen bis zu 1000 Anrufe von Hilfesuchenden ein, teilten die Rettungskräfte mit.

Warten auf ein Ende der Fluten in einer Notunterkunft in HoustonBild: Reuters/N. Oxford

Regenrekord gemessen

Der Nationale Wetterdienst teilte mit, in Pearland, südöstlich von Houston seien seit Freitag 125 Zentimeter Regen gefallen. Das markiere einen neuen Rekord bei einem Tropensturm in den USA: Im Jahr 1978 waren demnach beim Sturm "Amelia" 124 Zentimeter gemessen worden.

Louisiana bereitet sich aufs Schlimmste vor

Auch an diesem Dienstag brachte der Sturm wieder große Regenmengen in den Südosten von Texas. Es wird erwartet, dass "Harvey" im Tagesverlauf auch den Bundesstaat Louisiana erreicht. In New Orleans ordnete die Verwaltung an, dass Schulen und Behörden geschlossen bleiben. Bürgermeister Mitch Landrieu empfahl den Bewohnern, ihr Haus nicht zu verlassen. Er riet ihnen, Essen, Trinken und Medikamente für mindestens drei Tage vorrätig haben. Gouverneur John Bel Edwards sagte, Louisiana stehe das Schlimmste aller Wahrscheinlichkeit nach noch bevor.

qu/pab (dpa, afp, APE)

 

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