1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Sturzflut in Texas: Zahl der Todesopfer steigt weiter

7. Juli 2025

Nach der Flutkatastrophe in Texas geht die Suche nach Vermissten weiter. Das genaue Ausmaß ist laut Gouverneur Greg Abbott noch nicht bekannt. Und das Wetter verheißt nichts Gutes.

Mehrere Polizisten tragen einen Leichensack
Lokale Polizeikräfte bergen noch immer LeichnameBild: Eric Vryn/Getty Images

Die Überschwemmungen im US-Bundesstaat Texas nehmen ein immer dramatischeres Ausmaß an. Nach Angaben der Behörden stieg die Zahl der bestätigten Todesfälle mittlerweile auf mehr als 80. Am schlimmsten betroffen ist der Landkreis Kerr, wo es nach Angaben des Sheriffs vom Sonntag 68 Todesopfer gab, darunter 28 Kinder.

Im gesamtem Bundesstaat würden weiterhin rund 40 Menschen vermisst, sagte Texas' Gouverneur Greg Abbott. Vor allem in der Gegend um die Kleinstadt Kerrville zelteten viele Erwachsene in der Nähe des Guadalupe-Flusses oder waren dorthin mit Wohnmobilen gereist. Das gesamte Ausmaß sei daher noch nicht klar und es werde weiterhin nach Vermissten gesucht, die Zahl könnte also noch ansteigen, so die Behörden.

Nach der verheerenden Überschwemmung beginnen langsam die AufräumarbeitenBild: Julio Cortez/AP/dpa/picture alliance

Während die Behörden am Sonntag an einigen Orten mit den Aufräumarbeiten begannen, warnte der Wetterdienst vor Gewittern, die weitere Sturzfluten auslösen könnten.

Christliches Sommercamp zerstört

Unter den Vermissten waren auch zehn Mädchen und ein Betreuer aus dem christlichen Sommerlager "Camp Mystic". An dem Camp, direkt am Guadalupe-Fluss gelegen, hatten insgesamt 750 Menschen teilgenommen. Die Suche nach Überlebenden wurde mit zahlreichen Helikoptern fortgesetzt, hunderte Rettungskräfte sind im Einsatz.

Zerstörte Gebäude des Camps mit dem Namen "Mystic"Bild: Julio Cortez/AP/dpa/picture alliance

Auch Anwohner suchten mit Booten auf dem Wasser und an den Flussufern nach bekannten oder unbekannten Opfern und Überlebenden. Einer der freiwilligen Helfer berichtete, er habe eines der Mädchen aus dem Sommerlager tot in einem Baum entdeckt.

Gouverneur Abbott besuchte am Wochenende das überschwemmte "Camp Mystic". Auf der Plattform X schrieb er, er sei "schockiert" vom Ausmaß der Zerstörung. Wasser habe bis zum Dach der Hütten gestanden. "Wir werden nicht aufhören, bis wir alle Mädchen gefunden haben, die in diesen Hütten waren", so Abbott.

Eine zerstörte Hütte des Sommerlagers "Mystic" - Die Katastrophe ereignete sich vor Tagesanbruch während die meisten Camper schliefenBild: Ronaldo Schemidt/AFP

Sturzfluten keine Seltenheit - Intensität schon

Am Freitag war der Pegel des Guadalupe River innerhalb von nur 45 Minuten um acht Meter angestiegen. Die Überschwemmungen am US-Nationalfeiertag waren durch heftige Regenfälle von bis zu 300 Litern pro Quadratmeter ausgelöst worden. Das entspricht etwa einem Drittel der durchschnittlichen jährlichen Niederschlagsmenge dort.

Die betroffene Region im Zentrum und Süden von Texas ist als "Flash Flood Alley" bekannt - ein Gebiet, das regelmäßig von plötzlichen Sturzfluten betroffen ist. Ursache sind meist starke Regenfälle, die der trockene Boden nicht aufnehmen kann. Wissenschaftler warnen jedoch, dass der Klimawandel die Häufigkeit und Intensität solcher Extremwetterereignisse deutlich erhöht.

ch/fab (afp, dpa)

Redaktionsschluss 17.30 Uhr (MESZ). Dieser Artikel wird nicht weiter aktualisiert.

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen