Sudan: Ende im Streit ums Öl
4. August 2012Die Regelung betrifft zunächst die Transitgebühren beim Export von Erdöl. Die beiden Staaten hätten ein Abkommen über die finanziellen Details getroffen, erklärte der Vermittler der Afrikanischen Union, Thabo Mbeki, in der Nacht zu Samstag (04.08.2012) nach einer Sitzung des Friedens- und Sicherheitsrats des Staatenbundes in Addis Abeba. Der frühere südafrikanische Präsident kündigte an, dass die seit Januar gestoppte Förderung des Erdöls im Südsudan wieder aufgenommen werde.
US-Außenministerin Hillary Clinton hatte am Freitag bei einem Besuch in der südsudanesischen Hauptstadt Juba die beiden Staaten zum Kompromiss aufgerufen. Die seit Unabhängigkeit am 9. Juli 2011 ungelösten Streitfragen sollten geregelt werden, eine von den Vereinten Nationen gesetzte Frist war am Donnerstag abgelaufen. Clinton hatte auch die südsudanesische Regierung dazu aufgerufen, die Frage der Transitgebühren anzugehen, damit die Ölförderung fortgesetzt werden könne.
Der Südsudan hat bei der Teilung des Landes drei Viertel der Erdölreserven erhalten. Zum Export ist er aber weiter auf die Ölpipelines des Norden angewiesen. Angesichts von Differenzen über die Transitgebühren hatte Khartum entschieden, als Bezahlung selbstständig Öl abzuzweigen. Der Süden hatte daraufhin die Produktion gestoppt. Zu dem Streit um die Transitgebühren kommen eine Reihe ungeklärter Grenzfragen, insbesondere in den Ölfeldern, hinzu. Im September wollen die Präsidenten des Nordens und des Südens, Omar al-Baschir und Salva Kiir, bei einem Treffen über die umstrittene Grenzregion sprechen.
Der Konflikt hatte in den vergangenen Monaten auch zu militärischen Auseinandersetzungen geführt. Er war im März eskaliert, als der Süden das Ölfeld Heglig besetzte und der Norden Ziele im Süden bombardierte.
ml/jh (AFP, dapd)