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KonflikteSudan

Sudan: Neuer Anlauf für Friedensgespräche

26. Oktober 2023

Im Sudan sind beide Bürgerkriegsparteien bereit, die seit Juni unterbrochenen Friedensverhandlungen wieder aufzunehmen. Die neue Gesprächsrunde soll an diesem Donnerstag in Dschidda in Saudi-Arabien beginnen.

Rauch über Khartum (19.04.2023)
Bürgerkriegsschauplatz Khartum (im April)Bild: Ahmed Satti/AA/picture alliance

Die sudanesische Armee und die mit ihr verfeindete RSF-Miliz haben der Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen für den Sudan zugestimmt. Die Armee erklärte am Mittwoch, sie habe die Einladung Saudi-Arabiens und der USA "aus der Überzeugung heraus" angenommen, "dass Verhandlungen eines der Mittel sind, um den Konflikt zu beenden". Die Kämpfe würden aber vorerst nicht eingestellt.

Von der RSF-Miliz (Rapid Support Forces) hieß es, ihre Delegation sei mit der Hoffnung im saudi-arabischen Verhandlungsort Dschidda eingetroffen, "eine Lösung zu finden, die den Krieg beendet und dem Leiden unseres Volkes ein Ende setzt".

Im Sudan liefern sich seit Mitte April die Truppen von Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo einen blutigen Machtkampf. Durch die Kämpfe wurden fast sechs Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben, Tausende wurden getötet. Menschenrechtler werfen der RSF zudem ethnische Säuberungen und Massaker in der Region West-Darfur vor.

Abbruch vorheriger Vermittlungsversuche im Juni

Frühere Vermittlungsversuche hatten lediglich zu kurzen Waffenpausen geführt. Die Vereinigten Staaten und Saudi-Arabien versuchten in dem Konflikt zu vermitteln, setzten die Gespräche im Juni nach zahlreichen Verletzungen der ausgehandelten Feuerpausen jedoch aus.

Nun der Neustart: "Beide Seiten haben angedeutet, dass sie bereit sind, die Gespräche wieder aufzunehmen", sagte ein Mitarbeiter der US-Regierung zur Wiederaufnahme der Gespräche. Die monatelangen Kämpfe und die dadurch verursachte humanitäre Krise hätten beide Seiten erschöpft. Augenzeugen zufolge hat die Intensität der Kämpfe in der vergangenen Woche abgenommen.

Aus Militärkreisen verlautete, dass die Armee Schwierigkeiten hat, Kampfflugzeuge zu reparieren, während die RSF verwundete Soldaten nur unzureichend behandeln kann. Beide Seiten sollen zudem Probleme bei der Zahlung des Solds für ihre Kämpfer haben. Nach Angaben der USA hat die neue Gesprächsrunde das Ziel, "ungehinderte humanitäre Hilfe zu gewährleisten und einen Waffenstillstand sowie andere vertrauensbildende Maßnahmen zu erreichen", hieß es aus dem US-Außenministerium.

Die sudanesische Armee dämpfte allerdings vor Beginn des Treffens die Erwartungen. Eine Wiederaufnahme der Verhandlungen bedeute "keine Rast im nationalen Kampf der Würde für den Sieg gegen die Rebellenmiliz".

AR/mak (rtr, afp)

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