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PolitikAfrika

Sudanesen fordern weitere Reformen ein

20. Dezember 2020

Zwei Jahre nach dem Beginn von Protesten im Sudan sind dort erstmals wieder viele Menschen auf die Straße gegangen. Es müsse weitere Reformen geben, forderten Tausende.

In der Hauptstadt Khartum zogen Demonstranten bis vor den Präsidentenpalast, die Polizei setzte Tränengas ein
In der Hauptstadt Khartum zogen Demonstranten bis vor den Präsidentenpalast, die Polizei setzte Tränengas einBild: ASHRAF SHAZLY/AFP

Die Demonstranten zogen in der Hauptstadt Khartum vor den Präsidentenpalast. Sie riefen "Gerechtigkeit", schwenkten sudanesische Flaggen und hielten Fotos getöteter Demonstranten hoch. Über dem Stadtbezirk Al-Sahafa im Süden der Hauptstadt stieg schwarzer Rauch von brennenden Autoreifen auf.

Vor dem Präsidentenpalast setzte die Polizei Tränengas ein, um hunderte Demonstranten zu vertreiben. Proteste gab es auch in mehreren anderen Städten. Insgesamt beteiligten sich nach Schätzungen von Journalisten mehrere tausend Menschen an den Demonstrationen.

Im Sudan hatten am 19. Dezember 2018 Massenproteste gegen den fast 30 Jahre lang autoritär herrschenden Omar al-Baschir begonnen. Fast 130 Menschen sollen bei den Protesten getötet worden sein, viele werden bis heute vermisst.

Militärs und Zivilisten an der Macht

Nach monatelangen Kundgebungen setzte die sudanesische Armee Baschir im April 2019 ab. Nach seiner Absetzung regierte zunächst ein Militärrat. Nach weiteren monatelangen Unruhen einigte sich der Militärrat mit der Protestbewegung dann schließlich auf die Einsetzung eines Souveränen Rats, in dem sich Militärs und Zivilisten nun die Macht teilen.

Im Rat sind zahlreiche Technokraten vertreten, angeführt wird das Gremium von Premierminister Abdalla Hamdok. Ein Parlament gibt es im Sudan nach wie vor nicht. Viele Demonstranten forderten bei der Kundgebung in Khartum, eine solche Volksvertretung müsse rasch geschaffen werden.

haz/rb (afp, rtr, ap)

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