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Politik

Medien: Putschversuch im Sudan vereitelt

21. September 2021

Im Sudan hat es anscheinend einen Putschversuch in der Nähe der Hauptstadt Khartum gegeben. Die Armee habe einen Umsturz verhindern können, sagte ein Militärsprecher im Staatsfernsehen.

Sudan | Soldaten ARCHIV
Sudanesische Soldaten auf einem Wachposten (Archivbild)Bild: Hussein Malla/AP Photo/picture alliance

Die Sicherheitskräfte hätten einen Umsturzversuch unterbunden und alle daran beteiligten Personen festgenommen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Suna. Die Lage sei vollständig unter Kontrolle. "Es gab einen gescheiterten Putschversuch, das Volk muss sich dem entgegenstellen", berichteten staatliche Medien.

Aus Regierungskreisen in der Hauptstadt Khartum hieß es, Putschisten hätten versucht, die Räumlichkeiten der Staatsmedien unter ihre Kontrolle zu bringen, hätten dies jedoch nicht geschafft. Ein hochrangiger Militärvertreter sagte der französischen Nachrichtenagentur AFP, eine Reihe von Offizieren sei "an dem Versuch beteiligt" gewesen. Sie seien jedoch "sofort suspendiert" worden. Drahtzieher soll Generalmajor Abdul-Baqi Al-Bakrawi
sein, sagte ein Militärsprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Im Zentrum der Hauptstadt des ostafrikanischen Landes herrschte am Dienstag offenbar weitgehend Normalität, auch rund um das Hauptquartier der Armee. Auf den Straßen Khartums war allerdings eine große Anzahl von Militärfahrzeugen zu sehen. Sicherheitskräfte blockierten die Hauptbrücke, die Khartum mit der Stadt Omdurman auf der anderen Seite des Nils verbindet.

Die wichtige Omdurman-Brücke zwischen Khartum und OmdurmanBild: Mahmoud Hjaj/AA/picture alliance

Fragile Übergangsphase

Im April 2019 hatte das Militär das Regime des langjährigen Herrscher Omar al-Baschir gestürzt. Seither ist eine Übergangsregierung aus Militärs und Vertretern der Zivilgesellschaft an der Macht, in der es allerdings viele Spannungen gibt. Dem Putsch waren monatelange Massenproteste gegen die Regierung vorausgegangen. Al-Baschir ist in Khartum in Haft. Mitte August hatte das Kabinett sich zu einer Überstellung des früheren Machthabers an den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag bereiterklärt, der ihn wegen Völkermords in der Konfliktregion Darfur juristisch verfolgen will.

Tiefe politische Spaltungen

Wirtschaftliche Schwierigkeiten und tiefe politische Spaltungen verschärfen die aktuelle Lage. In den vergangenen Monaten hatte die Regierung eine Reihe von Wirtschaftsreformen auf den Weg gebracht, um sich für einen Schuldenerlass des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu qualifizieren. Vereinzelt brachen größere Proteste der Bevölkerung gegen die vom IWF unterstützten Sparmaßnahmen und steigende Lebenshaltungskosten aus.

kle/ww (afp, epd, rtr, dpa)

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