Mit Spannung erwartet und sofort ein Riesenerfolg: Das neue Super-Mario-Abenteuer gewinnt auf der Gamescom 2017 gleich mehrere Preise. Der schnauzbärtige Klempner ist die bekannteste Videospielfigur der Welt.
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Rekordbrecher: Der Super Mario Bros. Film
Nach dem Flop der Realverfilmung in den 90ern lässt der neue "Super Mario"-Animationsfilm nun die Kinokassen klingeln. Ein Rück- und Ausblick auf die wundersame Karriere der wohl bekanntesten Videospielfigur der Welt.
Schnurrbart, knallblaue Latzhose und rote Mütze: Die berühmte Videospiel-Figur Mario ist derzeit im Kino zu sehen - und begeistert die Fans, zusammen mit Prinzessin Peach (Mitte) und ihrem Diener Toad. Es geht auf eine wilde Reise durch die Mario-Universen, mit kultigen Sounds in fröhlichem Comic-Stil. Laut dem Magazin 'Variety' hat der Film bereits mehr als 500 Millionen US-Dollar eingespielt.
Hauptfigur Mario (hier bei der Gamescom 2017 in Köln) ist inzwischen absoluter Kult - bei Erwachsenen und bei Kindern. Seit 2005 hat er auch einen Stern auf dem Walk of Game. Nun ja, das ist zugegeben nicht der Walk of Fame, sondern nur eine Extra-Attraktion in einem Entertainment Shopping Center in San Francisco. Aber was nicht ist, kann ja noch werden ...
Bild: Reuters/W. Rattay
Marios Erfinder: Shigeru Miyamoto
Der langjährige Entwickler bei Nintendo hat sich nicht nur Mario ausgedacht, sondern auch erfolgreiche Reihen wie "The Legend of Zelda" und "Pikmin". Nach einem kurzen Intermezzo als Geschäftsführer ist der heute 70-jährige Miyamoto heute Creative Fellow bei Nintendo - eine Ehrenposition für den legendären Game-Designer.
Bild: picture-alliance/dpa/Nintendo
Alles begann mit einem Affen
... und zwar 1981 mit dem Spiel "Donkey Kong". Darin wird die Freundin eines Zimmermanns (Marios Karriere begann nicht als Klempner) von einem Gorilla entführt und er muss sie retten. Das Spiel brachte Nintendo den Durchbruch auf dem US-amerikanischen Markt, das Automatenspiel wurde zum zweiterfolgreichsten in den USA - direkt nach Pacman.
Bild: Imago/T. Frey
Mario wird zum Star
Das Design von Mario war maßgeblich vom Stand der Grafik beeinflusst: Der Schnauzbart war einfacher darstellbar als ein Mund und die Kappe ersparte eine aufwendige verpixelte Darstellung der Haare. Mario hieß er übrigens auch nicht von Anfang an. Zuvor waren sowohl "Mr. Video" als auch "Jumpman" im Gespräch.
Bild: picture-alliance/dpa/Nintendo
Das Dreamteam: Mario und Luigi
Schon in Mario Bros. von 1983 tritt Marios Bruder Luigi auf. Aber erst mit dem Nachfolger, dem Jump'n'Run-Spiel "Super Mario Bros" schrieben die Klempnerbrüder 1985 Videospielgeschichte. Es gilt heute als eines der einflussreichsten Videospiele aller Zeiten. Es hat das Jump-’n’-Run-Genre wesentlich geprägt und inspirierte viele Spieleentwickler. Prinzessin Peach gab hier ihr Debüt.
Bild: picture-alliance/dpa/P. Pleul
Problematische Verfilmungen
Den Verkaufserfolgen des für Konsole entwickelten Spiels folgten dann auch Film- und TV-Produktionen - leider nicht besonders gute. Trotz prominenter Schauspieler wie Bob Hoskins (oben im Bild als Mario) und Dennis Hopper als Gegenspieler floppte "Super Mario Bros." 1993 an den Kinokassen. Sowohl der leicht konfuse Plot als auch das düstere Setting dürften das Publikum abgeschreckt haben.
Bild: Picture alliance/United Archives/TBM
Mario, Mario und nochmals Mario
Bei den Spielen sah das anders aus: Auch die nächsten Folgen der "Mario Bros." wurden erfolgreich. Und das nicht nur zuhause, sondern auch auf der erfolgreichsten mobilen Konsole der 1990er, dem GameBoy, und ab 2006 auf der Nintendo-Konsole Wii, die mit Bewegungssensoren ausgestattet ist. Es gab Mario in 3D und eine extra Mario-Kart-Reihe. Seit Ende 2016 gibt es Mario auch fürs Smartphone.
Bild: picture-alliance/AP Photo/Nintendo
"It's-a-me-Mario": Jeder ist ein bisschen Mario
In Tokio konnte man eine Zeitlang Menschen als Mario verkleidet durch die Straßen fahren sehen (Foto). Aber nur einer ist wirklich Mario: der US-Schauspieler Charles Martinet. Ab 1995 lieh er Mario seine Stimme und prägte seine wichtigsten Sprüche. Er ist auch in den japanischen Versionen des Spiels zu hören. Der Schauspieler ist gern gesehener Gast bei Gaming Events rund um den Globus.
Bild: Imago/AFLO
Das Mario-Universum
Über die Jahre haben sich die Figuren rund um Mario deutlich vermehrt. Ob Yoshi, Bowser oder König Buu Huu, Luigi, Toads oder Prinzessin Daisy - inzwischen tummeln sich zahlreiche Freunde und Feinde in der Mario-Welt. Der Soundtrack des in den 1980er-Jahren erschienen Spiels "Super Mario Bros." ist zudem als erste Videospiel-Musik in das offizielle Musik-Register der USA aufgenommen worden.
Bild: Imago/Future Image
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Die Gewinner der begehrten Preise der Computer- und Videospielindustrie, die jedes Jahr auf der "Gamescom - The Heart of Gaming" ihre Neuerungen präsentiert, stehen fest. Der japanische Konzern Nintendo liegt 2017 ganz vorn: Das Computerspiel "Super Mario Odyssey" gewinnt in diesem Jahr den "Best Of Gamescom Award" sowie Preise in drei Jury-Kategorien, darunter Best Family Game und Best Action Game. Auch den Publikumspreis heimste Super Mario ein: Der "Most Wanted Consumer Award" wurde am Donnerstag (24.08.2017) in Köln bekanntgegeben. Insgesamt vergab die Jury Preise in 21 Kategorien.
Die Gamescom ist die weltweit größte Messe für "interaktive Unterhaltungselektronik". Die Computer- und Videospielmesse, die mit Unterbrechungen seit 2009 in Köln beheimatet ist, zieht wie kaum ein anderer Branchentreff in Deutschland ein junges Massenpublikum an. Das Motto der diesjährigen Gamescom lautet "Einfach zusammen spielen".
Schon der Titel deutet an, dass die Messe dieses Mal nicht mit bahnbrechenden spieletechnischen Neuerungen aufwarten kann - auch wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel Computerspiele bei der Eröffnung als "Kulturgut, Innovationsmotor und Wirtschaftsfaktor von allergrößter Bedeutung" bezeichnete.
Computerspiele als Kulturgut
Immer häufiger werden Computerspiele auch als künstlerische Produkte angesehen. Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, würdigte in einem Interview mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) die digitalen Abenteuerspiele ausdrücklich als Kulturgut: "Manche Perlen unter den Computerspielen sind sogar Kunstwerke."
Zimmermann verwies darauf, dass es eine zehnjährige Kontroverse über diese Erweiterung des Kultur- und Kunstbegriffes gibt: "Es wurde Zeit, dass klar gemacht wird, nicht nur in Computerspielen ist Gewalt ein wichtiges künstlerisches Handlungsmotiv, sondern ebenso in Romanen, Filmen und der Bildenden Kunst." Der Kampf für Computerspiele als Kulturgut sei damit erfolgreich gewesen. Die Spielemesse in Köln geht am Sonntag zu Ende.