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Politik

Türkei will kurdische Armee in Syrien angreifen

12. Dezember 2018

"In einigen Tagen" will Erdogan einen neuen Militäreinsatz gegen die kurdische YPG-Miliz starten. Die Kurden drohen mit Widerstand. Diesmal könnte es auch zu einer direkten Konfrontation mit US-Truppen kommen.

Türkeiräsident Erdogan berichtet über Audioaufnahmen zum Fall Khashoggi
Bild: picture-alliance/AP Photo/Presidential Press Service

Die Offensive soll östlich des Euphrat-Flusses stattfinden. Hier kontrolliert die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) ein großes Gebiet an der Grenze zur Türkei. Dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan (im Archivbild oben) sind die YPG-Milizen schon lange ein Dorn im Auge. In der Türkei werden sie als Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK bekämpft. Türkische Truppen hatten bereits im Oktober YPG-Posten im Norden Syriens beschossen. Nun sollen die Menschen dort "vor der separatistischen Terrororganisation gerettet" werden. Die kurdischen Kämpfer drohen der Türkei mit starkem Widerstand. "Unsere Kräfte sind bereit, jeden Angriff auf unser Gebiet zurückzuschlagen", sagte der Sprecher der syrischen YPG, Nuri Mahmud.

Konflikt mit Washington

Für die USA ist die YPG in Syrien ein wichtiger Partner im Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat". Um die Gewalt zwischen türkischen Truppen und kurdischen Einheiten zu verhindern, haben US-Streitkräfte im Nordosten Syriens Beobachtungsposten errichtet. Sollte Erdogan die YPG östlich des Euphrat tatsächlich angreifen, könnten die dort stationierten US-Truppen in den Konflikt gezogen werden. Bei den vorherigen Militäreinsätzen der Türkei war dies vermieden worden, da in den Gebieten bisher keine US-Soldaten eingesetzt waren.

Präsident Erdogan beschuldigt den NATO-Partner USA, die "Terroristen" zu schützen. Er fügte aber hinzu: "Unser Ziel sind keineswegs die amerikanischen Soldaten, sondern die Mitglieder der Terrororganisation, die in der Region aktiv sind. Das will ich besonders betonen."

kb/rb (dpa/afp)