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Assad auf Frontbesuch

1. Januar 2015

Nur selten zeigt sich Syriens Präsident Baschar al-Assad seit Beginn des Bürgerkriegs in der Öffentlichkeit. An Neujahr machte der Machthaber eine Ausnahme - und präsentierte sich mitten im Kampfgebiet.

Syriens Präsident Assad zeigt sich im Kampfgebiet nahe Damaskus (Foto: AP Photo/SANA)
Bild: picture-alliance/dpa/AP Photo/SANA

Zum Jahreswechsel besuchte Assad die syrischen Regierungstruppen in einem stark umkämpften Viertel nordöstlich der Hauptstadt Damaskus. Die syrische Nachrichtenagentur Sana verbreitete Bilder, die den dunkel gekleideten Staatschef in Dschobar zeigen sollen. Auch über die offiziellen Seiten der Präsidentschaft in den Netzwerken Facebook und Twitter wurden entsprechende Bilder veröffentlicht, auf denen der syrische Machthaber bei der Inspektion von Stellungen und beim gemeinsamen Essen mit den Soldaten zu sehen ist.

Dschobar wurde 2013 von den Aufständischen erobert und gehört zu den umkämpftesten Gebieten im Land. "Wenn es in Syrien noch einen Grund zur Freude gibt, dann ist das den Siegen zu verdanken, die Sie gegen den Terrorismus erringen", sagte Assad nach Angaben der Präsidentschaft den Soldaten. Die größte Hoffnung des syrischen Volkes für das Jahr 2015 sei ein "Sieg unserer Streitkräfte und ihrer Verbündeten im Kampf gegen den Terrorismus", so Assad. Die syrische Regierung bezeichnet ihre bewaffneten Gegner als "Terroristen".

Inmitten der Truppen: Die staatlich verbreiteten Bilder zeigen Assad im KampfgebietBild: picture-alliance/dpa/EPA/SANA

Aktivisten: Mehr als 76.000 Tote in 2014

Nach Angaben der von London aus arbeitenden oppositionsnahen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, die sich auf ein dichtes Netzwerk von Informanten vor Ort stützt, griff die syrische Luftwaffe zum Jahresende mindestens zehn Mal Ziele in Dschobar an. Der Bürgerkrieg in Syrien tobt seit dem Frühjahr 2011. Der Beobachtungsstelle zufolge sind ihm allein im vergangenen Jahr mehr als 76.000 Menschen zum Opfer gefallen. Die Vereinten Nationen schätzen, dass seit Beginn des Konfliktes rund 200.000 Menschen getötet wurden.

Internationale Koalition fliegt weitere Angriffe gegen IS

Die Lage im Land ist wegen der zahlreichen Akteure, die gegen Assad kämpfen, unübersichtlich. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) will nicht nur das Regime in Damaskus stürzen, sondern bekämpft auch alle, die sich ihrer islamistischen Herrschaft entgegenstellen. Auf der anderen Seite flogen Angehörige der US-geführten internationalen Koalition gegen den IS nach eigenen Angaben am 31. Dezember insgesamt 29 Angriffe auf Stellungen und Einheiten der Terrormiliz in Syrien und im Irak.

Damaskus zu Gesprächen mit Opposition bereit

Unter dem Eindruck des Vormarschs der IS-Terrormiliz hatte die syrische Regierung zuletzt gegenüber der Opposition Gesprächsbereitschaft signalisiert. Einem Vertreter des syrischen Außenministeriums zufolge ist Damaskus bereit, an einem "vorbereitenden und konsultativen Treffen" für neue Verhandlungen mit der Opposition in Moskau teilzunehmen.

sp/ml (rtr, dpa, afp)

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