Nach heftigen Kämpfen ist die syrische Armee nach übereinstimmenden Berichten in die Oasenstadt Palmyra vorgedrungen. Die Stadt war im Mai von der Terrormiliz IS eingenommen worden.
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Syrische Regimetruppen sind in die von der Terrormiliz IS besetzte historische Oasenstadt Palmyra vorgedrungen. Einheiten von Machthaber Baschar al-Assad seien in einen südwestlichen Teil des zentralsyrischen Wüstenortes vorgerückt, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Es gebe heftige Gefechte. Allerdings würden Minen den Vormarsch der Regierungskämpfer verlangsamen. Zuvor hatte der staatlich finanzierte syrische Sender Ichbarija Aufnahmen von Soldaten gezeigt, die direkt vor der historischen Altstadt entstanden sein sollen.
Zivilisten seien vom IS zum Verlassen der syrischen Antikenstadt aufgefordert worden, berichtete die Beobachtungsstelle weiter. Die etwa 15.000 verbliebenen Bewohner seien vor den Kämpfen mit den Regierungstruppen gewarnt und per Lautsprecher zur Flucht aufgerufen worden. Die Regierungsarmee werde von der russischen und syrischen Luftwaffe unterstützt, berichtete die Beobachtungsstelle weiter. Ihre Angaben können von unabhängiger Seite kaum überprüft werden.
Palmyra - Zerstörung einer antiken Oase
Die antiken Ruinen Palmyras sind Zeugnis einer goldenen Zeit. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" fährt mit ihrer Zerstörung fort. Nach der Sprengung von kostbaren zwei Tempeln, traf es nun noch andere antike Bauwerke.
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Sinnlose Terrorakte
Der Zerstörungswut der IS-Dschihadisten fiel auch ein antiker Triumphbogen zum Opfer, der zwischen 193 und 211 nach Christus erbaut wurde. "Das ist die pure Zerstörung", beurteilt der Chef der Altertumsbehörde, Mamun Abdulkarim, die Sprengung. "Die Racheakte sind nicht mehr ideologisch getrieben, denn jetzt sprengen sie auch Gebäude ohne religiöse Bedeutung."
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Zeugnisse antiker Grabkultur
Auch mehrere diese mehrstöckigen Grabtürme haben die Dschihadisten gesprengt, sagte der Leiter der syrischen Antikenverwaltung, Mamun Abdelkarim. Unter den Türmen, die zwischen 44 und 103 n. Chr. gebaut wurden, ist auch der berühmte vierstöckige Turm von Elhabel. Das Ruinenfeld der antiken Oasenstadt gehört seit 1980 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Bild: Reuters/Sandra Auger
Tempelanlage gesprengt
Die schlimmsten Befürchtungen der Archäologen sind wahr geworden: Der Terroristen des "Islamische Staat" haben eines der bedeutendsten Bauwerke Palmyras gesprengt: den rund 2000 Jahre alten Baalschamin-Tempel, hier vor der Zerstörung. Durch die Explosion wurden der innerste heilige Bereich und die äußeren Säulen zum Einsturz gebracht. Auch die übrigen Anlagen Palmyras sind weiterhin akut bedroht.
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Ruinen einer Oase
Die Ruinen der Stadt Palmyra, die einst durch Reichtum, Handel und Palmen erblühte, liegen mitten in der syrischen Wüste. Karawanen durchquerten sie jahrhundertelang, auf ihrem Weg zur Seidenstraße. Dann verblasste die goldene Zeit über die Jahrtausende, der Wüstensand verwehte die Stadt. Seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien ist die UNESCO besorgt um das Weltkulturerbe.
Bild: Fotolia/bbbar
Gottes Tempel
Der Baal-Tempel galt als eines der bedeutendsten historischen Bauwerke der arabischen Welt. Im 1. Jahrhundert n. Chr. bauten ihn die Palmyrer im römischen Stil und widmeten ihn der babylonischen Gottheit "Baal". Rom soll ihn bezahlt haben, als Dank für den Beitritt der Stadt ins Römische Reich. Der riesige Baal-Tempel war nach allen Himmelsrichtungen ausgerichtet. Der IS hat ihn gesprengt.
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Monument im römischen Stil
Das Tetrapylon liegt an der Straßenkreuzung. Vier mal Vier schlanke Säulen aus Rosengranit, die aus den Steinbrüchen von Assuan stammen, bilden vier überdachte Nischen. Früher befanden sich in ihnen Statuen. Heute sind die Säulen fast alle nachgebildet, nur noch eine ist antik.
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Orientalische Dramen
Palmyra trug in vielem die Züge einer griechisch-römischen Stadt: die Säulenhalle, die Thermen oder das Amphitheater. Auf dessen Bühne, eine Palastfront, spielten sich orientalische Dramen ab. Die in aramäischer Sprache verfassten Stücke sind nicht erhalten. Das Theater wurde auch für Tier- und Gladiatorenkämpfe genutzt.
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Forum der Oberschicht
Hier war einst die steinerne Oberschicht Palmyras versammelt: 200 Statuen standen damals ihr zu Ehren in den Säulenhallen der Agora, dem Marktplatz. An der Südweststrecke der Agora befinden sich die Überreste eines Bauwerks, das vermutlich ein Tagungsort des "Stadtrats" war. Dem gehörten die Vertreter der einflussreichsten Kaufmannsfamilien an, die die Geschicke der Wüstenstadt lenkten.
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Luxuriöse Gräber
Vor den Toren der Stadt liegen verschiedene Gräberfelder. Große Familien bauten hohe Türme mit Grabfächern für mehrere Generationen. Einige der letzten Ruhestätten sind kunstvoll verzierte Sarkophage. Es gibt auch etliche unterirdische Grabanlagen, die mit reicher Bauornamentik oder Fresken verziert sind. Die Gräber sind ein Zeugnis des Alltagslebens und des Reichtums der damaligen Zeit.
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Drohende Verwüstung
Im 3. Jahrhundert n.Chr. wurde Palmyra zum Militärstützpunkt. Nach der Herrschaft von Zenobia folgte ein Wechselbad der Mächte. Die goldene Zeit verblasste, der Glanz der Stadt wurde vom Wüstensand begraben. Seit 2011 hat der Bürgerkrieg Spuren in der Ruinenstadt hinterlassen. Jetzt droht die weitreichende Zerstörung der antiken Ruinenstadt.
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Ein Vertreter der syrischen Sicherheitskräfte sagte, die Armee bereite sich auf die "Befreiung" Palmyras vor. Anfang März hatten die Regierungstruppen mit Unterstützung russischer Kampfjets eine Offensive zur Rückeroberung gestartet.
Kulturstätten gezielt zerstört
Die syrische Armee hatte mit Hilfe massiver russischer Luftangriffe vor etwa zwei Wochen eine Offensive zur Rückeroberung Palmyras begonnen. Die Stadt zählt wegen ihrer gut erhaltenen antiken Ruinen zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der IS hatte Palmyra im Mai 2015 erobert. Seitdem sprengten die Dschihadisten eine Reihe antiker Bauwerke und sorgten damit für Entsetzen bei Historikern und Kunstexperten. Zudem gab es eine Reihe von öffentlichen Hinrichtungen.