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Politik

Syrische Armee steht in Ost-Ghuta vor dem Sieg

24. März 2018

Mehrere Rebellengruppen haben die einstige Hochburg der Aufständischen verlassen - ebenso wie Zehntausende Zivilisten. Nur kleine Widerstandsnester halten den Truppen von Machthaber Baschar al-Assad noch stand.

Syrien Ost-Ghouta
Ost-Ghuta am Donnerstag - oder das, was davon noch übrig istBild: picture-alliance/dpa/A. Alshami

Die syrische Armee ist in eines der letzten Rebellengebiete Ost-Ghutas eingerückt. Die Kämpfer von Präsident Baschar al-Assad hätten damit angefangen, Barrikaden in der Stadt Harasta wegzuräumen, berichtet die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana. Auch Ingenieure des Militärs stünden bereit, um gelegte Sprengsätze zu entschärfen.

Seit dem Beginn der Offensive von Regierungstruppen auf Ost-Ghuta vor einem Monat haben nach russischen Angaben mehr als 105.000 Menschen die Rebellen-Enklave verlassen. Die Flucht halte weiter an, meldet die Nachrichtenagentur Ria unter Berufung auf das Moskauer Verteidigungsministerium.

Putin zieht die Fäden

Russland ist Syriens wichtigste Schutzmacht und hat Assads Truppen auch bei den schweren Luftangriffen auf Ost-Ghuta unterstützt. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte eine tägliche Kampfpause von fünf Stunden angeordnet, um Zivilisten die Flucht aus der Provinz zu ermöglichen.

Ankunft zahlreicher Busse im Norden der Provinz Hama - die Geflüchteten kommen aus Harastra in Ost-GhutaBild: Getty Images/O. Haj Kadour

Inzwischen sind rund 90 Prozent der Region nahe der Hauptstadt Damaskus wieder unter Kontrolle der Regierungstruppen oder mit ihr verbündeter Milizen. In der ehemaligen Hochburg der Aufständischen mit einst 400.000 Einwohnern wird nach Angaben von Beobachtern nur noch die Stadt Duma von den Rebellen gehalten. Laut der oppositionsnahen Beobachtungsstelle für Menschenrechte unterbrach die syrische Luftwaffe dort in der Nacht zum Samstag ihre Angriffe, während sich die Aufständischen auf den Rückzug auch aus diesem Gebiet vorbereiteten.

Letzte Ausfahrt: Idlib

Die Rebellen werden mit ihren Angehörigen in die Provinzen Hama und Idlib im Nordwesten des Landes gebracht, wo die syrische und russische Luftwaffe die Bombardements in den vergangenen Wochen aber ebenfalls verstärkt hatten. Dabei wurden viele Menschen getötet. Die Offensive auf Ost-Ghuta im Süden kostete nach Zählung der Beobachtungsstelle mehr als 1600 Menschen das Leben.

Am Freitagabend hatten nach diesen Angaben bereits die letzten Kämpfer der radikalen Rebellengruppe Ahrar al-Scham das östlich von Damaskus gelegene Harasta verlassen. Auch sie erreichten mit Bussen den von Aufständischen kontrollierten Nordwesten des Bürgerkriegslandes.

Regierungsgegner kontrollieren nur noch zwei voneinander getrennte kleinere Zonen in Ost-Ghuta. Nach dem Abkommen mit Ahrar al-Scham einigte sich Syriens Armee unter Vermittlung Russlands auch mit der islamistischen Miliz Failak al-Rahman auf einen Abzug aus einer der beiden Zonen. Den Rebellen bliebe dann künftig nur noch ein kleines Gebiet im Norden Ost-Ghutas.

jj/mak (dpa, afp)

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