1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Konflikte

Syrische Luftangriffe trotz Waffenruhe

8. Juli 2018

Eigentlich sollen im Süden Syriens die Waffen schweigen. Darauf hatten sich am Freitag die Rebellen und Russland als Verbündeter von Machthaber Assad geeinigt. Doch dessen Luftwaffe hält sich nicht daran.

Syrien Krieg | Kämpfe Grenze Syrien-Jordanien
Bild: Getty Images/AFP/M. Abazeed

Bei Luftangriffen auf den Ort Um al-Mayaseen nahe der jordanischen Grenze wurden nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte drei Zivilisten getötet. Zehntausende Vertriebene befanden sich zu dem Zeitpunkt auf dem Heimweg in die Region, nachdem sich die Rebellen am Freitag mit der syrischen Regierung unter russischer Vermittlung auf einen Waffenstillstand geeinigt hatten.

Bei einem weiteren Angriff auf den von Rebellen kontrollierten Teil der Provinzhauptstadt Daraa wurde ein weiterer Zivilist getötet. Laut dem Chef der in Großbritannien ansässigen Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, hatten Rebellen in der Nähe von Um al-Mayaseen einen Regierungskonvoi angegriffen und dabei mehrere Soldaten getötet. Die Beobachtungsstelle steht der Opposition nahe und verfügt über ein Netzwerk von Informanten in Syrien. Die Angaben sind allerdings kaum zu überprüfen.

Regierungssoldaten verbrennen eine Oppositionsflagge in der Region DaraaBild: Getty Images/AFP/Y. Karwashan

Rückkehr der Rebellen verzögert sich

Ein Rebellenvertreter bestätigte, dass es Schusswechsel zwischen beiden Seiten gegeben habe. Eigentlich sollten im Rahmen der Waffenruhe bis zu 6000 Oppositionskämpfer und ihre Familien in von Rebellen kontrollierte Gebiete im Norden des Landes gebracht werden, da die Regierung nun weite Teile des Südens kontrolliert. Das sei erst einmal um etwa zwei Tage verschoben worden, sagte ein Sprecher der Rebellen.

Die Vereinbarung zwischen Regierung und Rebellen sieht vor, dass die Aufständischen ihre Waffen abgeben, ihre Kämpfer abziehen und die Kontrolle der Grenze zu Jordanien der Regierung überlassen.

Zehntausende kehren zurück

Nach der Verkündung der Waffenruhe hatten sich mehr als 60.000 vertriebene Menschen auf den Weg nach Hause gemacht, wie die Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte. Nach Angaben des UN-Koordinators für humanitäre Hilfe, Anders Pedersen, befinden sich im Südwesten Syriens jedoch weiterhin zahlreiche Binnenflüchtlinge.

Nach UN-Angaben waren seit dem Beginn der Angriffe der syrischen Armee auf die Region Daraa im Süden des Landes Mitte Juni 320.000 Menschen auf der Flucht vor den Bombardierungen. Viele von ihnen kampierten ohne Schutz in der Nähe der geschlossenen Grenze zu Jordanien.

Daraa gilt als die Wiege des Aufstands gegen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Bei den massiven Angriffen der Luftwaffe sollen nach Angaben der Beobachtungsstelle mindestens 162 Zivilisten getötet worden sein.

mak/jj (dpa, afp)

Den nächsten Abschnitt Top-Thema überspringen

Top-Thema

Den nächsten Abschnitt Weitere Themen überspringen