1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Syrische Opposition will Druck auf Assad erhöhen

28. März 2013

Die syrische Opposition ist um Einigkeit bemüht. Ein Treffen soll interne Konflikte beiseite räumen, um Stärke gegenüber dem Regime in Damaskus zu demonstrieren. Doch ein nahes Ende der Gewalt scheint nicht in Sicht.

Demonstrationen gegen Bashar al-Assad Präsident Syrien (Foto: REUTERS)
Demonstrationen gegen Bashar al-Assad Präsident SyrienBild: REUTERS

Noch sprechen die Gegner von Präsident Baschar al-Assad nicht mit einer Stimme. Interne Streitereien erschweren den Kampf gegen das Regime. Die Konflikte sollen nun auf einer Konferenz in einem Vorort von Istanbul beigelegt werden, verlautete aus Oppositionskreisen.

Die Exil-Opposition steht immer mehr unter Druck, weil es ihr bislang nicht gelungen ist, genügend internationale Hilfe zu mobilisieren, um das Töten in Syrien zu beenden.

Koordininierung der Regimegegner

Die Konferenz, die am Montag begonnen hat, soll zudem das zweite Treffen der sogenannten Freunde Syriens vorbereiten. Dieses findet am kommenden Sonntag ebenfalls in Istanbul statt. Auch US-Außenministerin Hillary Clinton wird daran teilnehmen. Bei dem ersten Treffen des Kreises, dem vor allem westliche und arabische Staaten angehören, hatten die Teilnehmer die Oppositionellen aufgefordert, sich auf eine gemeinsame politische Plattform zu einigen.

Gewalt in Syrien dauert an - Türkei schließt Botschaft

Die Kämpfe in Syrien gehen unterdessen weiter. Am Montag wurde die Stadt Homs nach Angaben von Regimegegnern erneut von der Armee angegriffen. Die historische Mariengürtel-Kirche, die zu den ältesten christlichen Kirchen zählt, sei beschädigt worden. Mindestens fünf Menschen seien in Warscheh schwer verletzt worden, teilten das Syrische Observatorium für Menschenrechte und die Örtlichen Koordinationskomitees mit. Die Regime-Gegner gehen nun sogar davon aus, dass die syrische Armee einen Sturm auf die von den Rebellen kontrollierten Stadtteile von Homs plane.

Syrien: Russland bietet Kofi Annan Hilfe an

01:10

This browser does not support the video element.

Aufgrund der gefährlichen Lage will nun auch das Nachbarland Türkei seine Botschaft in Damaskus schließen. Der Botschafter und andere Diplomaten würden aus Syrien abberufen, sagte ein Vertreter des Außenministeriums. Lediglich das türkische Konsulat in Aleppo bleibe geöffnet, hieß es auf der Internetseite der türkischen Botschaft.

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan warnte die Regierung von Baschar al-Assad vor weiterer internationaler Isolation. Die Türkei sei kurz davor, ihre gesamten diplomatischen Beziehungen mit Syrien abzubrechen.

Internationale Gemeinschaft weiterhin besorgt

Der Bürgerkrieg in Syrien beschäftigt auch die Staaten auf dem zweiten Atomgipfel, der in Seoul stattfindet. Obwohl Syrien nicht offiziell auf der Agenda steht, berieten die USA und die Türkei am Rande der Veranstaltung über Möglichkeiten, die Opposition zu unterstützen. US-Präsident Barack Obama und Erdogan einigten sich auf medizinische Hilfen und Kommunikationsgeräte, Waffen sollen nicht an die Aktivisten geliefert werden.

Russland und China haben dem Syrien-Sondergesandten der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga, Kofi Annan, Rückendeckung gegeben, eine Lösung des Konfliktes zu finden. Die beiden Vetomächte im Weltsicherheitsrat haben durch ihr Veto bislang jeden Resolutionsversuch scheitern lassen.

Der Konflikt in Syrien dauert nun mehr als ein Jahr an. Laut UN-Angaben sind mehr als 8000 Menschen getötet worden.

nis/hp (dapd, afp, dpa)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen